Mein Meister (https://flockblog.de/?p=5185) hat gerufen. Er habe da so Vibes empfangen, dass ich unter Druck stehe und mein Leben in Unordnung sei. Kann ich eigentlich nicht finden. Es ist Freitagabend, die Mülltonnen hat ein fleißiges Helferlein schon vom Straßenrand an ihre Stammplätze gerollt, das Time Magazine hält mich noch immer für eine Abonnentin (ich habe dort vor eineinhalb Jahren mal für 2 Dollar ein Schnupperabo bestellt), eine warme Mahlzeit köchelt auf dem Herd vor sich hin und ein Bad ist eingelassen (gut, die letzteren beiden nicht ganz ohne mein Zutun). Alles gut. Nein, nein, hatte er insistiert, er habe Klötzchen für mich geworfen und die prophezeiten Unheil – nur abwendbar, wenn wir uns treffen. Auch um mit dem anderen Meisterschüler aus der Winterklasse nun einen Stundenplan zu besprechen, der es uns “mucho stress guys” ermögliche, wieder an seinen lectures teilzunehmen. Mir haben die Stunden bei ihm immer viel Spaß gemacht und es schmeichelt mir, dass er mich gerne wieder dabeihätte. Allright, ich komme am Freitagabend in Victors Musikschule.
Natürlich kommen wir (mal wieder) aus dem Büro viel zu spät los, natürlich ist (mal wieder) dichter Freitagabendstau, doch dank meiner eingebauten Puffer schaffe ich es auf die Minute genau. “Hi Victor, I am here to see Anthony.” Der arme Victor windet sich, weil er (mal wieder) in der undankbaren Situation ist, mir und Josh, der gerade ebenso abgehetzt eintrifft, mitteilen zu müssen, dass Anthony kurzfristig “other obligations” und darüber hinaus (mal wieder) sein Handy verloren hat, weswegen es ihm auch nicht möglich gewesen sei, uns direkt abzusagen. Josh und ich sagen wie aus einem Mund “He IS the Jerry Lewis of the Shamans”, grinsen uns eins und gehen ins “Never Too Latte”, einen Chai trinken und über den Master lästern.
Victor hat jetzt je 2 Visitenkarten von jedem, davon eine zum Verbleib bestimmt. Mal schauen, wann unser esoterischer Schussel sich wieder meldet. Wir einigen uns darauf, ihm noch einen, ach was, noch zwei (oder drei) Anläufe zu gewähren. Alternativ gibts halt Milchtee.