All the Queen’s Men (2001)

Das ist so ein Film, den man sich anschaut, weil Eddie Izzard darin eine Hauptrolle spielt (er ist brilliant). Leider ist das aber auch so ein Film, bei dem man nicht aufhört sich zu fragen, warum er eigentlich nicht gut ist. Die Story ist an sich ganz spannend: ein britisches Special Forces Team (buntgemischt und vorhersehbar: der alte Schreibtischhengst (James Cosmo), der junge amerikanische Fallschirmspringerdraufgängerheld (Matt LeBlanc aus “Friends” – wär der bloß mal bei seinen Serienfreunden geblieben), ein alltagsuntaugliches Fast-noch-Kind-Genie (David Birkin) und der Transvestit, eigentlich ein Vorzeigesoldat, aber wegen der Vorliebe für Frauenkleidung unehrenhaft entlassen (gewesen). Den gibt natürlich Eddie Izzard. Brilliant, das hatte ich bereits erwähnt.

Zeit ist die Endphase des 2. Weltkriegs. Die Truppe soll eine Enigma klauen. Aus einer Fabrik, in der nur Frauen arbeiten – also springen sie als Drag Queens über Berlin ab. Das hätte so komisch werden können, aber leider verschenkt die Regie ständig Möglichkeiten und kann sich nicht festlegen, ob’s eine Klamotte oder ein Rührstück oder ein Heldenepos oder ein Antikriegsfilm werden soll. Also rührt sie Versatzstücke aus allen Genres durcheinander. Dass dabei ein paar wirklich gute Szenen gelingen, ist wahrscheinlich Zufall und hoher Schauspielkunst geschuldet. Meistens aber fehlt genau das eine Quentchen, das es für einen guten Film gebraucht hätte. Ich war manchmal richtig wütend.

Quentin Tarantino muss diese Vorlage kennen, denn er hat sich gut daraus bedient: der eloquente weltgewandte Hans Landa wird hier von Karl Markovics gespielt. Als Eddie Izzard Fan kommt man auf seine Kosten. Der nämlich gibt eine Kraft-durch-Freude-Truppenunterhalterin und gotthilffischert (mit “Hoch auf dem gelben Wagen” und dergleichen Weisen) einen Saal voller mitgröhlender hoher Nazichargen (während der Rest der Truppe die Enigmen erkämpft).

Trotzdem schade um die vielen verschenkten Ideen.

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