Man nehme

Vorhin habe ich die ersten reifen Birnen (merke: wer seine BĂ€ume regelmĂ€ĂŸig gießt muss sich ĂŒber eine reiche Ernte nicht wundern) zu Nachbarin Lyn gebracht und sie hat sich mit einem Rezept revanchiert, “Pears and Cheers”. Wie jetzt? Jubelbirnen? Nein, nicht doch, Birnen mit KĂ€se (ich hatte schon Visionen von reifem Roquefort, sie meinte aber Mozzarella Sticks), das “R” komme nur des Reimes wegen in den Cheese. Ein Scherzle. Alternativ könne man auch StreichkĂ€se nehmen, also “Pears and Schmeers”. Ich werde das GefĂŒhl nicht los, dass diese dauernden KĂ€sebagel unserer Beziehung eine vollkommen neue Richtung gegeben haben.

Dass man hier nicht gerne Zeit auf die Zubereitung guter Mahlzeiten “verschwendet”, habe ich heute beim DurchblĂ€ttern eines “Moderne Frau”-Magazins mal wieder erschreckend unter Beweis gestellt bekommen: “5 Ingredients & 5 Minutes” seien fĂŒr einen Super “Family Lunch” mehr als genug. Das Resultat sind immer irgendwelche Sandwiches: Brot, irgendwas draufgeschmiert, was Rohes (Salat oder Tomate oder so), Fleisch, Fisch, gegrilltes GemĂŒse oder KĂ€se, noch mal Brot oder, Gipfel der kulinarischen Revolution “open faced”, dann ist die letzte Schicht ein KrĂ€utlein oder eine Scheiblette.

Das schöne an einem bekennenden Einwandererland ist, dass alle angesichts der hiesigen “Cuisine” ihre eigene perfektionieren (und anderen davon abgeben).

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