Huiuiui!
Pianist Sultan Stevenson ist ein Ausnahmetalent, seine Bandkollegen auch. Auf der Bühne setzen die drei eine Energie frei, wie ich es so noch nicht sehr oft erlebt habe.
Huiuiui!
Getragen von der Musik und weil ich jüngstens doch viel Zeit am Hofe Heinrichs des Achten verbracht habe, phantasiere ich mir den knapp zwanzig Jahre alten Baseman, ach was, den Bassbuben Jacob Gryn mit seinen schulterlangen Locken, den rosenbehauchten Wangen und den wie ausgestochenen Lippen in eine Pagenuniform und bin sicher, dass ihn der ganze Palast, Männer wie Frauen, lebendigen Leibs verschlingen wollen würden. Der Schlagzeuger Tom Potter (Hach! Diese Soli! Multiple Hachs!) ist von ganz anderem Kaliber. Mit dem coolen Undercut, der hohen hohen Stirn und den vor Weltekel tief nach unten gezogenen Mundwinkeln ist er die Idealbesetzung für einen arroganten Prinzling. Dabei ist er außerhalb meiner Gedankenwelt bestimmt ein total netter Kerl.
Aber halt! Schluß mit der Aus- und Abschweiferei. Wir sind hier nicht in Hampton Court, sondern zum Musik hören. Und können Herrn Stevenson und seine Mannen nur von Herzen loben und empfehlen.