Auch schon wieder 10 Jahre alt: “Wolf Hall”, die Serienverfilmung

Wer hier regelmäßig mitliest, kann sich vielleicht erinneren, wie ich vor drei Jahren angesichts der Trilogie Hilary Mantels über Aufstieg und Fall Thomas Cromwells in Begeisterung ausgebrochen bin (s. https://flockblog.de/?p=46952). Dass sie verfilmt worden waren, wußte ich schon, allein, irgendwie war nie Zeit für viele Stunden Historiendrama. Außerdem hatte ich Zweifel, wie sehr die Verfilmung eines, ach was dreier historischer Romane basierend auf echter Geschichte glücken könnte und ob sowas nicht in einem unerträglichen Kostümschinken endet.

Gleich voraus: Nein. Tut es nicht. Die federführende BBC zeigt bei “Wolf Hall”, dass sie nicht zu Unrecht einmal einen sehr guten Ruf hatte. Mein erstes und großes Kompliment gilt Peter Straughan, der Mantels viele tausend Buchseiten für/in ein Drehbuch adaptiert hat. Wow! Ich bin nicht ganz sicher, ob sich jemandem, der die Bücher nicht kennt, alle Handlungsstränge in diesem Bündel von Intrigen und höfischen Ritualen komplett erschließen, aber als Ausgleich tut die Bewegte-Bilder-Sprache das ihre und bietet neue Perspektiven und Horizonte.

Die Besetzung liest sich wie das “Who is who?” britischer Film- und Fernsehschaffender, bis hin zu den Nebenrollen (wie immer ziehe ich die englische Bezeichnung “supporting actors” der eher abfälligen deutschen vor), die Drehorte (Schlösser, Kathedralen, sonstiges) kommen in England ohnehin geradezu wild vor und Kostüme und Ausstattung dürften sehr nahe an den historischen Originalen sein.

Bei mir ist Halbzeit, ich habe die erste von zwei Staffeln mit je sechs einstündigen Folgen sehr genossen und freue mich, das Dutzend demnächst vollzumachen.

Anschauen! Anschauen! Anschauen!

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