Noch in der BR-Mediathek: Nockherberg, Derblecken 2023

Weise Entscheidung, sich die Aufzeichnung in der Mediathek anzusehen. Warum? Weil man sich das Trachtmoderatorenschlimmgesülze einfach durch vorspulen ersparen kann, was ungemein zum Seelenfrieden beiträgt.

Was ist neu, beim ersten Wieder-mit-echten-Menschen-im-Saal-Derblecken-seit-2019? Aus dem Fastenprediger Maxi Schafroth ist ein Maximilian geworden, der seinen Auftritt von einem Alphorn einblasen läßt. Ja. Kann man machen. Nützt nicht, schadet nicht. Inhaltlich ist er besser geworden als bei seinem ersten Auftritt, und das große Lob über seine abschließenden Sätze hat sicher jede*r schon der Presse entnommen: “Wer diese Freiheit nicht schätzt und sagt: Mir ist das a bissl zu viel Freiheit in einer Demokratie, mir waren das schon bei der Einführung des Farbfernsehens damals zu viele Farben, ich habe es lieber schwarz-weiß und binär. Dann macht bitte Platz für Leute, die zu uns wollen und an dieser Freiheit teilhaben wollen.” Dem schließe ich mich uneingeschränkt an, das hat er gut gemacht.

Womit ich einfach nicht warm werde ist Schafroths Vortragsstil. Ganz wurscht, ob Maximilian oder Maxi, dieses Vor-, Mit- und Nachselbstbelachen, -bekichern, -beschmunzeln: es macht mich rasend! Dabei sind einige seiner Sprüche wirklich messerscharf auf dem Punkt, ganz besonders, wenn er gegen Innenminister Hermann oder Hubert Aiwanger austeilt, allein, die Kicherei machts schwer. An Söder perlt, wie immer, alles ab. Der nimmt auch die ärgste Kritik als Lob.

Dann war noch Singspiel. “Gestrandet”. Jooaaah. Es ist halt Musiktheater und nie ganz gut, aber auch nie ganz schlecht. Highlight ganz fraglos Sina Reiß als Katharina Schulzes Double mit “Pimmelpolitk”, dicht gefolgt von Antonia von Romatowskis ewiger Merkel mit “Non, je ne regrette rien”.

Keine Schlußpointe.

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