“Recursion” fällt in die Kategorie “Ein Buch, das ich gelesen habe, damit andere nicht müssen”.
Das Thema ist so zeitgeistgemäß wie vorhersehbar: eine Forscherin (! jaha, eine Frau, noch dazu blond, aber hey, 21. Jahrhundert, da geht alles) erdenkt eine Methode, um Erinnerungen von Menschen aufzuzeichnen und wieder in deren Gehirn zurückzuspielen. Warum: um ihrer an Alzheimer erkrankten Mutter noch ein paar schöne Jahre zu bereiten. Aber ach, die Entwicklung des Prototypen ist teuer, “der Stuhl” (ich hatte das ganze Buch über eine Art elektrischen Stuhl vor Augen, weiß aber nicht, obs an mir liegt oder am Autor) braucht Unmengen an Rechnerleistung, ach je, ach jemine… Auftritt des steinreichen Silicon-Valley-Tycoons, der unserer Heldin eine Vertrauchlichkeitsvereinbarung sowie Geld und Personal und eine Forschungseinrichtung in Form einer umgebauten Off-Shore-Ölbohrinsel zu Füßen legt und – zu ihrer ganz großen Überraschung (blond halt) – ganz andere Pläne mit der Technologie hat. Nicht einer davon edel, ausnahmslos alle ausschließlich seinem weiterem Macht- und Vermögensgewinn dienlich. Wer hätte das gedacht? Uiuiuiui.
Der Rest des Buches handelt davon, wie Heldin Helena und ihr Sidekick, der hart-aber-herzliche-New-York-Cop Barry gemeinsam versuchen, die Büchse der Pandora wieder zu schließen und artet streckenweise in unsäglichen Katastrophenporno aus.
Wie einleitend gesagt, das muss keiner lesen. Schade, dass ich keinen Kamin habe. Sowas dem Altpapier zuzuführen ist nur halb so befriedigend.