Lebhafte Der-Söder-ist-unmöglich-Diskussion beim Mittagessen. Eine Kollegin schweigt stille, und als ich sie direkt ins Gespräch ziehe, meint sie mit einem zwischen Verlegenheit und tiefster Verständnislosigkeit changierendem Schulterzucken, sie könne zu der Debatte nichts beitragen, sie interessiere sich nicht für Politik.
Dass man keine Neigung zum Sport hat oder einen die neuesten Neuigkeiten aus der Welt der Reichen und Schönen kalt lassen, verstehe ich. Ich bin sogar so tolerant, dass ich jemandem zugestehe, das Feuilleton zu ignorieren. Aber dass jemand zutiefst a- bzw. unpolitisch sein kann, das will mir nicht in den Kopf. Da bin ich wohl doch zu sehr ein Kind meiner Zeit.
* Vom Geheimen Rat, direkt aus Auerbachs Keller kolportiert.