Das erste, was ich in Nordkalifornien seinerzeit lernte war, dass “in San Bruno we have the wind” – und zwar eine s-aukalte s-teife Brise, die sich nie auf eine Blaserichtung festlegen konnte und in fröhlichen Wirbeln aus unerwarteten Ecken Kaltluft in die Gegend prustete.
Hier auf Karins Berg bläst und pfeift der andalusische Schwippschwager der San Brunischen Windsbraut, aus allen Richtungen, weit vollen Backen, durch alle Ritzen, unter den Türen, durch die Fenster (Fenster, was ist das?) und besticht durch sehr kunstvolle Abschlussheulersequenzen im Kamin. Dem Vernehmen nach soll das Wetter schlechter werden (hat der Schafsnachbar gesagt und dessen reitverletztes Bein meldet Regen lange vor der Wettervorhersage) und wo gestern noch das hell bestirnte Firmament über uns leuchtete, pfeift heute ein ehrgeiziger Jungorkan vor dunkelschwarzem Himmel durch die Olivenhaine und rüttelt und schüttelt das arme Haus mit einer Stärke von ca. drei zusätzlichen Rissen pro Wand.
Ich fühle mich hier wirklich wie zu Hause…
* Wobei ich gar nicht so genau weiß, ob bei diesem “schon mal” der Begriff “vu” auch nur entfernt zutrifft – gibt’s eigentlich auch “Déjà entendu”?