Es regnet. Letzte Woche schon eine ganze Nacht lang (hätten wir nie gemerkt, wenn “Interstellar” nicht so elendslang gedauert hätte) und diese Woche schon wieder, in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag, gefolgt von ein paar Schauern tagsüber, und dann nochmal letzte Nacht. Das reicht, damit Nordkalifornien geschlossen am Rad dreht.
Mit dem Fahrrad zur Arbeit? Geht gar nicht mehr, es sei denn, der Radler ist auch überzeugter Outdoor-Sportler und mit entsprechendem “Rain Gear” gerüstet. Ein- bzw. Auspacken dauert im Schnitt ca. eine Viertelstunde. Mit dem Zug? Geht auch nicht mehr, denn die Züge nutzen jede noch so billige Ausrede (zu kalt, zu heiß, zu trocken, zu naß, zu mittwochs, zu hell, zu dunkel), um ihre Passagiere sonstwo abzuwerfen und sich von einem Zugkumpel zurück ins Depot schleppen zu lassen. Weil man ja trotzdem irgendwie zu seinem Tagwerk kommen muß, nehmen sie jetzt alle ihr Auto und inszenieren auf dem Highway 101 das Trauerspiel “Neuschnee in Neapel”. Mit extra vielen Unfällen, noch mehr Polizeigeblinkere, besonders viel Feuerwehrlalü sowie ordentlich Gaffen. Meine Fresse!
Bin ich froh, daß jetzt Wochenende ist! Wobei eine aus meiner Wassertritschelgruppe gestern schon vorauseiland panisch gesmst hatte, daß “terrible” Wetter vorhergesagt sei und sicherstellen wollte, daß ich trotzdem komme. Mann, Frau! Wozu haben wir denn unsere Neoprenjackerlen? Natürlich mache ich wieder mit.
Warum auch nicht? Es mag an mir liegen, aber ich kann falsche Wettervorhersagen, Sonnenschein und 17° C im letzten Novemberdrittel beim besten Willen nicht schrecklich finden und bin außerdem nicht aus Zucker. Kombiniere: Die sind allesamt noch viel schlimmere Weicheier als ich.