Rolling in the Deep

3:22 Uhr. Das ganze Haus scheppert und kracht, irgendwas klirrt, irgendwas fĂ€llt, mein Bett hoppelt umeinander, wie ich das eigentlich nur aus ganz wenigen Vollsufferinnerungen kenne, wo es hilft, einen Fuß auf den Boden zu stellen. Hilft dieses Mal nicht. Das Gerumpel ist aber auch bald vorbei. Aufstehen, Zeug aufklauben (eigentlich nur zwei FrĂŒhstĂŒcksbrettchen mit SinnsprĂŒchen, die sonst auf TĂŒrstĂŒrzen stehen sowie ein LadegerĂ€t, das zu nahe an der Tischkante balancierte). GlĂŒck gehabt. Nirgends Scherben, alle Bilder hĂ€ngen noch, nichts kaputtgegangen.

3:45 Uhr. Ich bin dann mal hellwach. Wir hatten ein “Rolling Quake” der StĂ€rke 6,1 am sonst stockfaulen und inaktiven North-Bay-Graben. Am stĂ€rksten betroffen ist die Region um Napa, knapp 60 Meilen weiter nördlich. Verletzte, eingestĂŒrzte HĂ€user, Feuer, StromausfĂ€lle. quake kitMan solle sich fĂŒr den Rest der Nacht und die kommende Woche auf Nachbeben einstellen und sein Quake Kit lieber mal auf VollstĂ€ndigkeit ĂŒberprĂŒfen. So ein Köfferchen enthĂ€lt das Nötigste, um 72 Stunden ohne Strom und Wasser und möglicherweise Dach ĂŒber dem Kopf auszukommen. Weil ich eh grad nix besseres zu tun habe, studiere ich die empfohlene Ausstattung. Bis auf eine Trillerpfeife und eine Notflagge hĂ€tte ich alles im Haus, wenn auch eher dezentral gelagert.

Inzwischen ist es fast 5:00 Uhr, der Morgen graut so langsam und fĂŒr heute Nacht sind Nachbeben ausgeblieben. Ich gehe dann mal wieder schlafen. Die rechte Ruhe will sich nicht einstellen, Hubschrauber in nie gekannter Zahlen flappen im Tiefflug ĂŒbers HĂ€uschen. Dann stehe ich halt auf und schreibe, daß sich wegen mir keiner Sorgen zu machen braucht. Dieses Mal.

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