Valentinstag ante portas

Niemandes “Valentine” zu sein, ist hier ein ganz schlimmes gesellschaftliches Stigma und führt dazu, daß die Partnerbörsen gerade werben wie wild. Mein Briefkasten ist ständig mit Prospekten vollgestopft, aus denen mich (“real photos!!!!” – die Anzahl der Ausrufezeichen ist von denen und nicht von mir) vielzahnige und gutfrisierte Menschen anstrahlen (“good hair” ist etwas, was sich Amerikanerinnen von einem Partner unbedingt wünschen und kommt noch vor humorvoll) – die meisten sind auch noch blond und blauäugig. (Bei mir ruft das ja eher Assoziationen in Richtung Lebensborn hervor.)

Einem Flyer habe ich entnommen, daß die Partnervermittlung aktuell ihr Servicespektrum erweitert hat, und nun auch Ex-con-Ref, Employment Check sowie Clean Driver Record-Check anbietet. Schon klar, so groß ist die Not dann doch nicht, als daß man sich als Valentine einen Ex-Knacki, Arbeitslosen oder jemanden mit Punkten im hiesigen Flensburg-Äquivalent zulegen würde. Das hieße ja, ein Stigma gegen ein anderes zu tauschen.

Heuchlerpack, elendes!

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