Life is a Bitch

Meine Palo Altaner Referenzbekannte hat sich neben Haus, Garten, Gatten, Gärtner, Nanny und drei Kindern kurz vor Weihnachten einen Familienhund angeschafft. Die Integration des letzteren in das externe Betreuungssystem wird unter anderem dadurch erschwert, daß ausbeutungswillige Kinderfrauen immer rarer werden. (Es ist einfach zu schön, die Dame im Brustton ungläubig-verletzter Fassungslosigkeit sagen zu hören “My nanny quit on me. Again.”) Zum Glück gibt es Hundeschulen. Mittwochs geht das Tierchen zur “puppy class”, wo unter anderem stubenrein sein (heißt hier “house-broken” und das spricht Bände) und Kommandos gehorchen geübt wird. Anschließend darf es noch eine halbe Stunde in den “puppy socials” mit den anderen toben, bevor nacheinander Kinder und Hund aus den jeweiligen Tagesaufbewahrungen abgeholt werden. Weil die Kinderfrau desertiert ist, steht kein Abendessen auf dem Tisch und die Eltern müssen die Kinder anschließend selbst zu Bett bringen, weil der Babysitter unter Hinweis auf anstehende Prüfungen den Dienst verweigert. Und weder Nanny McPhee noch Mary Poppins haben ein Einsehen.

Manchmal beneide sie mich um mein einfaches Leben, seufzt sie. Ich beiße mir auf die Zunge und antworte nicht, daß sie a) keine Ahnung von meinem Leben hat (und es sie auch nichts angeht), b) selber groß ist und sich für ihre Option entschieden und c) Klischeeleben halt seinen Preis hat. (Das Arrangement auf dem diesjährigen Weihnachtsbild für den bragging letter (http://bit.ly/Y216Z2) war wie folgt: im Zentrum vorne der Welpe mit einem Santa-Mützchen, dahinter drei zahnlückige Kinder, dahinter Eltern, dahinter Kaminfeuer und am Sims fünf strumpfförmige Strümpfe sowie ein knochenförmiger.)

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