– deswegen ist nichts logischer, als dass es an jeder Ecke französisch anmutende Cafés und Boulangeries gibt, Geschäfte mit transylvanischen Leckerle und der Türke Donair feilbietet.
Die Stadt ist wunderbar multikulti und wir futtern uns fröhlich durch die ganze Welt: petit déjeuner (Café au Lait mit Croissants), kredenzt von Zwitscher-Vietnamesinnen, indische Butter-Chicken Samosas zum Lunch im Stanley Park (dazu später mehr), zu Abend Bison-Burger und vietnamesische Pho im Yagger’s Pub in Downtown. Den Kaffee nehmen wir bei Blenz, die Shisha danach im Persian Teahouse, bei uns ums Eck auf der Davie Street.
Vor, zwischen und nach den Mahlzeiten laufen wir ‘rum. Erste Etappe: vom Hotel zur Waterfront. Für einen Einheimischen sind das ca. 20 Gehminuten oder eine Fünfminutenfahrt mit dem Sechzehnerbus. Der Tourist schaut (auch ganz oft nach oben, zu den “Sky Risers”) und bleibt an roten Fußgängerampeln stehen – dann zieht sich der Weg ganz schön. Vor der VanArt Gallery spielt eine Rockband auf. Warum? Wieso? Was ist da los? Eine Fundraiserveranstaltung für Kinder in Not, bei der man mit gezielten Ballwürfen den Grünen Hornet oder Green Lantern, da ist der Moderator recht inskonsistent, in’s Wasserbad schicken kann. “Make him wet!” schallt es über den Platz. Wir können ihn leider nicht nässen, wir haben immer noch keine hiesigen Dollar. Für mich als Europäer fühlt es sich sehr seltsam an, für einen Besuch beim direkten Nachbarn eine andere Währung zu brauchen. Für den Nordamerikaner offensichtlich nicht. Also zur Bank. Das zieht sich wieder, weil die in der Halle eine nette kleine Kunstausstellung für umme haben, die wir uns vor dem Umtauschen erst ansehen müssen.
Nun aber, an’s Wasser, Convention Center und Canada Place anschauen, vor einem monströsen Kreuzfahrtschiff von einer begeisterten Kreuzfahrerin (oder wie immer das heißt) missioniert werden (“Kreuzfahrten sind toll! Man merkt gar nicht, dass man auf einem Schiff ist. Manchmal hält man an, dann kann man in einem neuen Ort shoppen gehen und die sagen einem immer, bis wann man zurücksein muss. It’s awesome!”), uns ein bißchen über’s kühle windige Wetter ärgern und dann spontan für eine rosa Stadtrundfahrt entscheiden. (Rosa, weil ein Teil der Einnahmen an die Breast Cancer Foundation gespendet wird; guter Deal, weil wir ein Zweitages-Hop on – Hop off – Ticket zum Preis eines Eintagestickets bekommen.)
Es geht auch gleich los, out and about zum Stanley Park – kommentiert von Laura (ich bin jetzt schon vollkommen verliebt in diesen kanadischen Akzent: http://bit.ly/oVIf6J; http://bit.ly/qsi6E3). Stanley Park liegt auf einer Halbinsel im Nordwesten Vancouvers und war mal Heimat der Burrard, Musqueam and Squamish First Nations (so nennt man hier Indianer). Von denen ist eine (beeindruckende) Totempfahlausstellung geblieben. Das 400 Hektar große Gelände ist zu fast 75% naturbelassen, das restliche Viertel ein Park, mit Spielplätzen, Blumenrabatten, Aquarium etc. und einem fast 10km langen Küstenweg mit großartigem Blick auf die Skyline (und erfreulich vielen Bankerl). (http://bit.ly/ozgXvx) Vor lauter das-noch-Sehen und hier-noch-hin schaffen wir’s gerade noch zum letzten Pink Bus.
Von dem lassen wir uns über China- und Yaletown (letzteres ein Musterbeispiel eines gentrifizierten Viertels – es gibt sogar Designershops für Yuppie-Welpen: http://bit.ly/nfWKEY) nach Gastown bringen, der Altstadt. Die ist ein bissele arg touristisch, nach dem 17. Shop mit Maplesyrup und originellen Ahornblattmutationen auf Topflappen wenden wir uns mit Grausen und gehen dinnieren.
Irgendwann im Laufe des Tages haben wir gemerkt, dass wir Vancouver Island und Whistler und die Capilano Suspension Bridge und und… also alles, was sonst noch an Sehenswertem in der Gegend liegt, auf das nächste Mal verschieben werden müssen. Unser Urlaub ist nämlich fast vorbei und wir fliegen am Sonntag schon wieder heim. Und wir wollen doch noch Schifferl fahren, nach Granville Island, und auf die hiesige Space Needle (den Vancouver Lookout) und hier- und dorthin schauen. Und obendrein gilt unser Pink Bus Ticket auch morgen noch.