Ganz neu auf Netflix: “Love, Death & Robots”, 4. Staffel

Ganz viele IMDB*-Foristen motzen, weil, früher sei LDR (die coolen Leute verwenden Insider-Abkürzungen) so viel besser gewesen. Soooo viel besser, ey.

Find ich ja nicht. LDR ist wie immer. Ein großer Kessel Buntes, aus dem sich jeder seine Favoriten aussuchen kann. Von Marionettentheater (Red Hot Chili Peppers-Konzert in Slane Castle) über Zeichentrick, Animationen bis hin zu Dramoletten mit echten Schauspielern. Die beiden Scalzi-Beiträge erkennt man schon an der Inhaltsangabe, die Mini-Version einer Invasion von Aliens (“Close Encounters of the Mini Kind”) (letztes Mal war’s eine ebenso herzige Zombie-Apokalypse) ist drollig und schnuckelig und strotzt vor Zitaten, ganz reizend. Ich mochte auch die Zeichentrick-WW2-Flieger-Nazi-Gruselgeschichte (“How Zeke Got Religion”), weil ich dergleichen halt eh mag, dafür konnte ich mit den Dinosaurier-Gladioteren (“The Screaming of the Tyrannosaur”) nichts anfangen, wie das so ist mit den gemischten Tüten.

Nicht wichtig, aber gut genug für einen unterhaltsamen Abend.

* imdb.com, die Internet Movie Data Base darf als bekannt vorausgesetzt werden, ja?

Frühjahrsputz

Man möchte nicht glauben, wie lange man an so einen Balkon hinputzen kann, meine Herren! Und Damen! Sowie Kinderschar!

Sobald ich die Weltherrschaft angetreten haben werde, sind Silvesterfeuerwerk mit Schießpulverresten (immer noch!) sowie gelber klebriger Sahara-Sand umgehend verboten und Blüten sind künftig geheißen, in einem Radius herumzustauben, der meine Außenanlagen außen vor läßt.

Zum Glück hatte ich keine Lust, auch noch Fenster zu putzen. Was würde ich mich sonst über diesen Regenguß ärgern.

Schon länger nimmer neu im Fernsehen: “The Bridge (US)”

Jetzt ist schon wieder was passiert. Wieder liegt eine Leiche auf einer Staatsgrenze und fällt damit in die Zuständigkeit zweier Jurisdiktionen. Dieses Mal ist es kein Pass und kein Tunnel, sondern wieder einmal eine Brücke, wie im ursprünglichen dänisch-schwedischen Original. Die Brücke “of the Americas” verbindet (oder trennt, das liegt im Auge des Betrachters) El Paso in Texas, USA und Juárez, Mexiko.

Auf der amerikanischen Seite ermittelt Diane Kruger, die ich nicht für eine gute Schauspielerin halte (man denke nur an ihren schrecklichen Auftritt in “Inglorious Bastards”), die hier aber ideal besetzt ist, weil sie eine Autistin spielt, die zu keiner Gemütsregung und sozialer Interaktion fähig ist. Ihren Odd-Couple-Gegenpart gibt Demián Bichir, ein guter Schauspieler. Das langt für beide.

Neben den allgemeinen Themen wie Korruption, politischer und sonstiger Verkommenheit, Rassismus en gros et en détail werden in dieser Verfilmung das Geschäft mit der Migration, Bandenkriminalität und vor allem Femizide verhandelt. Wenn eine junge, vorzugsweise blonde Amerikanerin verschwindet? Großfahndung. Eine Mexikanerin? Schulterzucken. Die nächste, bitte.

Der Sender hat die Serie nach der zweiten Staffel gecancelt. Ich mach’s nach der ersten.