Gestern in der Unterfahrt: Sun-Mi Hong Quintett

Von K-Pop hat jedermann und -frau schon einmal gehört, von K-Jazz eher nicht. Oder? Also, ich auf jeden Fall nicht. Seit gestern aber schon…

Was Schlagzeugerin und Komponistin Sun-Mi Hong und ihre ausgesprochen guten Mitmusiker NicolĂČ Ricci (Saxophon), Chaerin Im am Piano, Alessandro Fongaro am Bass und Alistair Payne (Trompete) an bis dato ungehörten Klangwelten schaffen ist beeindruckend. Und schön. Sehr schön. Sie spielen abwechselnd in der kleinen klassischen Formation (Klavier, Bass, Schlagzeug) und in der quasi großen Show-Band mit beiden BlĂ€sern, jede Variante fĂŒr sich neu und aufregend. Ich bin sehr fasziniert vom Trompeter Alistair Payne, der ein ganzes Bestiarium aus seinem Instrument winseln, heulen, wiehern, knurren, kreischen lĂ€ĂŸt – mein geschĂ€tzter Begleiter, Herr M., findet den Auftritt zu “gimmicky”. Ich bin halt leichter zu beeindrucken…

Ein sehr schönes Konzert und die Unterfahrt zwar gut, aber nicht brechend und atemberaubend voll. Hinreichend Sauerstoff steigert das Hörvermögen ungemein.

Wer mal reinhören mag:

Aufgeschnappt

Vor dem Aufbackregal beim Discounter versucht ein junger Mann seiner Begleiterin auf Englisch, einer Sprache, die fĂŒr beide sehr offensichtlich nicht die Muttersprache ist, das PhĂ€nomen “LaugengebĂ€ck” zu erklĂ€ren. Irgendwie “salty”, halt. Sie versteht hartnĂ€ckig nicht. Schließlich weiß er sich nicht mehr anders zu helfen, als ihr einfach ein StĂŒck Breze in den Mund zu stecken.

Sie kaut, schluckt, die Augen beginnen zu leuchten und die beiden ziehen mit einer TĂŒte voller Brezn ab. Wieder jemand zur bayerischen Lebensart bekehrt.