Schüsse auf Trump

Dass Bericht erstattet wird, ist richtig. Dass in der Spiegel-Online-Redaktion keiner auch nur einen Blick auf die Werbung wirft, ist bestenfalls fraglich:

In diesem ersten Teil der Artikels wird über den Hergang berichtet, und wie sich Secret Service-Agenten über 45 werfen, um ihn abzuschirmen. Dazu ein BigMac?

2. Teil, nochmal die Schüsse. Ein blutendes Ohr. Superpassendes Bild. (Aus einer Werbung für Hörgeräte.)

Von Pool zu Port

Gestern zu einer Poolparty (“Bring Badesachen mit”) in den weitläufigen Garten von Freunden eingeladen gewesen. Stattdessen den Carport vor dem Haus partytauglich mit Bierbänken, Grill und Buffet eingerichtet vorgefunden. Selten ein so lustiges Fest erlebt, vor allem die spontanen Tanz-und Gesangseinlagen im steigenden Wasserpegel angesichts eines Höllenunwetters sehr zu schätzen gewußt.

Danke, Ihr Lieben, schee wars! Auf die Heimfahrt im Waschküchennebel auf hagelglatten Straßen hätte ich zwar verzichten können, aber hey: Grund genug, meinen lebenslangen Neid auf Menschen mit Sommergeburtstagen und Garantie zum Draußenfeiern noch einmal zu überdenken. In diesem Sommer haben sie es auch nicht leicht.

Anmerkung: Vorerst letzter Wetter-blogpost. Hilft ja nix.

Durchsage

“Der kleine Herbst möchte aus dem Juli abgeholt werden.”

Danke für dieses ausgesprochen hübsche Bonmot, Herr E. aus M.

Und ja, schon wieder ein Wetter-blogpost. Weil: es nervt.

Verbesserungsvorschlag

Statt jeden Tag aufzusagen, dass mit Sonne, Wolken, Regen, Gewittern wahlweise Unwettern und allen Sorten von Wind bzw. Sturm zu rechnen sei, schlage ich vor, künftig nach den Nachrichten darauf hinzuweisen, dass auch heute wieder mit “Alle Wetter” zu rechnen sei. Richtig angezogen ist man eh nie.

Wie? Grammatik? Alle Wetter. Schluss.

Gelesen: Yorick Goldewijk – “Cato und die Dinge, die niemand sieht”

Ein preisgekröntes Kinder- und Jugendbuch, das sich aber auf allen Ebenen, also auch der erwachsener Leser lesen läßt. Und, dies gleich vorausgeschickt, Frau S. aus D., du wirst wieder Tränen vergießen, sorry.

Der Inhalt ist rasch erzählt: die Mutter der inzwischen 12-jährigen Ich-Erzählerin Cato ist bei ihrer Geburt verstorben, der Vater darüber depressiv geworden und das Kind wächst ohne Trost recht verwildert auf. Was sie natürlich zur Außenseiterin macht, deren Bewältigungsstrategien (keine Ahnung, ob das in Psychologenkreisen die korrekte Übersetzung von “coping mechanism” ist) in ihrem Umfeld im allgemeinen auf Unverständnis stoßen. Goldewijk führt eine unwirkliche, fast magische Ebene ein, die zur Heilung führt. Sehr schön, sehr klar, ohne Einhörner oder Elfen oder sonstiges Gedöns, dafür aber mit einigen überraschenden Wendungen, bei denen Mitdenken nicht schadet.

Der Originaltitel lautet “Films die nergens draaien” (Filme, die nirgends laufen) und der Übersetzerin Sonja Fiedler-Tresp soll ein besonderes Lob ausgesprochen werden – in der Mehrdeutigkeit ihres Titels liegt so viel mehr vom Tenor des lesenswerten Buches.

Genug gelobt. Lesen! Lesen! Lesen! (Ein verregneter Sonntagmorgen im Bett ist mehr als genug Zeit.)

Gelesen: David Mitchell – “Unruly – A History of England’s Kings and Queens”

Warum gibt es eigentlich Monarchie? Könige? Woher kommt die Nachfolgeregelung, also, dass der erstgeborene männliche Nachkomme automatisch Herrscher wird (Primogenitur)? Was ist im Gegensatz dazu der Nachfolgeanspruch via “Purpurgeburt”? Wann darf trotzdem eine Tochter ran? Worüber herrscht man eigentlich? Anglia? Britannia? England? Frankreich gar? Wie passt König Arthur in das System? Spoiler: Gar nicht, weil es ihn nachweislich nicht gab, den “Once and Future King”.

Ich habe David Mitchell über die englische Sendung “QI” (für lange Zeit unter der Leitung Stephen Frys, einem meiner Allzeitgötter) kennengelernt, eine Art Panel-Quizshow, in der Showprominenz zu allerlei Themen mehr oder minder kluge Beiträge von sich gibt – wer einmal reinschauen mag, sei auf Youtube verwiesen. Mitchells Antworten waren immer sehr gescheit, vor allem, wenn historische Themen diskutiert wurden. Darum habe ich nun auch dieses Buch gelesen. Mit großem Genuß, wie ich betonen möchte. Es fühlte sich die meiste Zeit an, als erzähle ein sehr gebildeter Bekannter von seinem Lieblingsthema und bereite es für mich, die ich nicht viel davon verstehe, so auf, dass ich hinterher sehr viel gescheiter bin und viel lachen mußte.

Mein Exemplar geht gerne auf Wanderschaft und wer immer es haben möchte, soll lesen! Lesen! Lesen! und es dann in gute Hände weitergeben.

Elfmeterschießen

Es wird immer besser: gestern haben mich bereits 4 (vier!) reizende Menschen vom zu erwartenden Viertelfinal-Elfmeterschießen der Three Lions gegen die Rütlischwörer in Kenntnis gesetzt. Am professionellsten natürlich meine Abo-Anbieterin: Mannschaften, Sender sowie Hinweis, wer zu unterstützen sei.

Auch wenn’s knapp nicht geklappt hat: macht ihr nur so weiter! Danke!

Trenne nie “St” und “reich”

… das ist für alle schmerzensreich. Nämlich.

Ganz ehrlich, wie weit junge Menschen mit frischem Reifezeugnis mit ihrem Abschlussunfug gehen dürfen, ist mir sehr von Herzen wurscht. Aber wie weit die Süddeutsche in der Silbentrennung geht, ist es nicht. Manno.

Weil ich aber bei den schwachsinnigen Rechtschreibreformen der letzten Jahre nichts ausschließen will, schaue ich doch sicherheitshalber noch kurz bei Google nach. Hallo? Woher kommen denn bei dieser Frage solche Suchergebnisse? Mensch, Algorithmus.