Die Nachrichten berichten heute von der Entscheidung des kalifornischen Gouverneurs Jerry Brown, künftig “driverless cars” auf kalifornischen Straßen zu erlauben. Anschließend wird das Volk befragt.
Eine Dame trägt große Bedenken. Wie sei das nun, wenn das Auto ursprünglich von einem Paar per Spracherkennung gesteuert worden sei und man sich nun getrennt habe. Könne dann einer nicht den anderen böswillig in die Irre schicken? Oder wenn man getrunken habe? Erkenne einen das Auto auch dann noch und wenn ja, würde es sich unsinnigen Anweisungen widersetzen (wie zum Beispiel: “Laß’ uns nach Vegas fahren, die Sonne putzen.”)? Oder mal angenommen, man habe Schnupfen – fährt einen das Auto dann statt nach Sacramento nach Dalton? (Es beschleicht einen eine Ahnung, wie’s im Leben dieser Frau zur Zeit so aussieht.)
Eine andere ist total begeistert, weil sie täglich 2×20 Meilen pendelt und jeden Tag mit ansehen muß, welchen Blödsinn Menschen in ihren Autos treiben; so dumm könne sich kein Computer benehmen. Weder putze der seine Zähne, noch rasiere, kämme, pudere und schminke er sich. Auch habe man nie davon gehört, daß Computer sich mit heißem Kaffee verbrühen, ihnen fettige doppelstöckige Burger entgleiten oder sie grundsätzlich überhaupt an Nahrungsaufnahme interessiert seien. Außerdem schickten sie von unterwegs nicht ständig SMS oder Facebook-status-updates und telefonieren tun sie auch nicht. Das beste an computergesteurten Fahrzeugen sei, daß die Sensoren darauf programmiert sind, Hindernisse zu umfahren. Und nicht bei Unfällen schmerzhaft langsam vorbeizuschleichen, um auch gewiß nichts zum Gaffen zu verpassen.
Ein paar Teenies finden es – viel kichernd – toll (“like totally awesome”), herumgefahren zu werden, während sie auf dem Rücksitz Spaß haben. Ich nehme an, sie referenzieren dabei auf Computerspiele.
Ein weiterer befragter Herr will sich nur noch zurücklehnen, die Zeitung lesen oder mit dem Beifahrer ein Schwätzchen halten und dabei den Nacken massiert bekommen. Er wünscht, am Arbeitsplatz auszusteigen und dem Auto aufzutragen, sich selbständig auf einem kostenlosen Parkplatz abzustellen (wurscht wo, von ihm aus auch 5 Meilen weit weg (s. Titel) und dann zu Feierabend von seinem Wagen rechtzeitig wieder abgeholt zu werden. Vorzugsweise mit einem gekühlten Drink auf dem Armaturenbrett .
Sounds like a plan. Ich hätte aber auch nichts dagegen, wenn mein Auto statt meiner arbeiten geht.