Neues zur Verschärfung der Waffengesetze in den USA

Nix. Natürlich.

Außer, daß Defense Distributed “The Liberator” auf den Markt gebracht hat.

“Der Befreier” ist die erste Waffe, die jeder Privatmensch mit einem 3D-Drucker herstellen kann. In der richtigen Reihenfolge ausgedruckt, sind Besitz und Benutzung hierzulande vollkommen legal.

Was soll man sich da noch Gedanken über “Backgroundchecks” machen…

1000 x Nebel*

Ausflugsgasthof

Schorsch Hallhuber, Wirt im Gasthaus zum Hirschen (“Eigene Schlachtung, Busse willkommen”) zu seinem Buben: “Hanserl, lauf amal ganz schnell zur Mama in’d Küchn umme. Die Kaffeefahrt aus Pirmasens hot grad abg’sagt, sie soit mit’m Sahneschlogn glei aufhöan. Sonst ess’ ma do wieda fümf Tag davo.”” (Beiseit: “Do is sie wie vernagelt, Sahne macht’s hoit gar zu gern.”)

* Seit Sonntag ist unsere schöne kurze Hitzewelle vorbei (es hat sogar ein paar Tröpfchen geregnet, aber nur gerade genug, um den Staub von der Straße aufzuwirbeln). Dafür gibts jetzt auf dem Heimweg am Hügel im Westen von Burlingame wieder Fog-Shows.

Rapunzel

Man vermißt hier in der kulinarischen Diaspora immer recht viel, Quark und Leberwurst und Brezen und guten Käse und Bierschinken und Feldsalat und Obatzten und Brezen und Pfisterbrot und Kürbiskernöl und Haribo und gute Schokolade und …Viel halt.

Aber jetzt haben die Amerikaner aufgeholt und wir können ein Lebensmittel von der Fehlt-hier-Liste streichen: unter dem Namen Marché (mit vorbildlichem accent!) gibt es in manchen “produce”-Abteilungen seit neuestem Feldsalat. Wenn sie nun noch lernen, nicht die einzelnen Blätter abzuzupfen und stattdessen den Salat in Röschen zu belassen (für den Knirschbiß), dann bin ich vollkommen zufrieden. Es ist aber auch schon so ein Genuß!

(Und das Knirschen läßt sich mit der Zugabe von Karottenstreifchen erspielen.)

1000 x Nebel (ohne Nebel)

Auf der Wache

“So, Fräulein Schez… [neuer Anlauf], Fräulein Scherz.., [noch ein Versuch, schon hastiger], Fräulein Scherzergaaahhh… – Wissen’s was? Ich sag’ jetzt einfach a mal Fräulein Susi [kumpelhaft], so unter uns, und für’s Protokoll buchstabieren Sie’s mir dann einfach. Oiso, ich hätt’ da noch ein paar Fragen z’wegen Ihrer Vermißtenanzeige. [Lehnt sich zurück.] Fangen mir einmal an: Name? [jovial] Des hamma ja scho ausg’macht: vorerst Fräulein Susi. Wohnhaft: Im Harem, Sultanspalast am Großwesirsplatz. Guat, dann hamma des auch. Familienstand? Wie bitte?” [Wiederholt] “Kompliziert.” [Sich vorbeugend, hin- und her gerisssen zwischen Diese-Unverschämt-ahnden-wollend und väterlichem Verständnis] “Ham’s da nicht noch was anderes? Das ist in dem Formular überhaupts gar nicht vorgesehen.” [Pause] “Ham’s nicht?” [Sich innerlich gerade für die Good-Cop-Rolle entscheidend, mit etwas verschleierter (hihi) Stimme] “Macht nix, lass’ ma weg. Trägt ja auch nicht zur Wahrheitsfindung bei, gell, hahahha?” [Ein bißchen enttäuscht, weil außer ihm keiner lacht, wendet er sich der nächsten Frage zu] “Beruf?” [Spricht die Silben laut mit während er notiert] “Ge-schich-ten-er-zäh-le-rin.” [Überliest, was er geschrieben hat und fragt nach] “Und davon kann man leben?” [Nickt verstehend und zitiert] “‘Grad so’. Grad so, ja, des hob i mir denkt. Bei dem ganzen Fernsehen heutzumtag, gell? Da gehen Geschichten nimma so guat.”

[Nächste Seite im Protokoll] “So, jetzad die Angaben zur vermißten Person.” “Was, sagen Sie? Personen? Was meinen Sie mit ‘die ganze Nachschublieferung für den Harem’? 15 junge Frauen? Jungfrauen gleich gar. Ja mir hörst auf. Schlecht leben tut der ja nicht, Ihr Herr Sultan.” [Beschwichtigend] “Wenn’S meinen. Dann eben nicht ‘Ihr’ Herr Sultan.” [Neugierig geworden, aber seinen amtlichen Ton beibehaltend.] “Was ham denn die ang’habt, die Zuckerpuppen?” [Schreibt wieder mit] “Je sieben Initiationsschleier, gülden, von den erfahrensten Hofseidenraupen gesponnen.” [Wiegt sein Haupt, mit zusammengekniffenen Lippen, als bestätigte die Beschreibung seine schlimmsten Befürchtungen] “Kommen’s a mal mit, Fräulein Susi und schauen Sie Ihnen das an. Sind das die G’wander? … Ja? Dann muß ich Ihnen was sagen: die Schleier, die hamma g’funden. Dahinten, am Berg. Aber die Maderln, die sind längst über alle sieben Weltmeere.”

[Im Versuch zu trösten] “Nicht traurig sein, Fräulein Susi. Sehen Sie’s doch so: Da ham’s Ihnen aber eine ganz b’sunderne Gutenachtg’schicht für Ihren [unterbricht sich], ja, is ja gut, für den Sultan heute, gell?”

Thanksgiving II

Ich hätte es auch ohne Kalender gemerkt: der Cinco de Mayo (und damit Sams alljährliche Heimreise zur Mamita) ist nah: mein Rasen hat einen spitzelkurzen Navy-Schnitt bekommen.

Man hat aber auch immer was wegzudanken, bei so viel netten Menschen um einen herum!

Thanksgiving I

Gabi hat sich für ihren Besuch in der Bay Area ein Wetter arrangieren lassen, das mit dem Begriff Kaiserinnenwetter allenfalls unzulänglich umschrieben ist. Und ich finde es toll, daß sie uns diesen herrlichen Frühsommer auch nach ihrer Abreise einfach dagelassen hat. (Zitat Toni: “Puhhh, abends immer noch 33°C – bei so einem Wetter sterben in Deutschland Menschen.”)

An ihrem Edelmut könnt ihr sie erkennen, die gebürtigen Schönbrunnerinnen.

Und immer wieder gerne: Kalifornien herzeigen

Was haben wir nicht alles Schönes gemacht:

– Campus-Vergleich: Stanford und Berkeley. In Stanford kann man asiatischen Paaren beim Hochzeitsphoto machen zusehen (ca. 300 Photos in weniger als einer Stunde), in Berkeley ausgelassenen jungen Menschen beim Hüpfen über Rasensprenger und Stillstehen gegen Guantanamo.

– Brückenvergleich: Golden Gate Bridge, Bay Bridge, San Mateo-Hayward Bridge. Alle schön.

– Strandvergleich: Moss Beach (Tide Pools und Seelöwenbabies), Muir Beach (Übersichtskletterhügel und Schulklassen, die zum Auslüften dorthin ausgeführt werden), Stinson Beach (reizende Rentner, die bei unserer Ankunft die windstillste Düne räumen und ein Paar, das sich am Strand trauen ließ. Er mit weißem vollem Haar und an der Pensionsgrenze, sie mit Doppel-D und Hair-extensions, möglicherweise bereits einen College-Abschluß erworben habend – das macht man hier ja schließlich schon mit spätestens 23; alle Gäste in feinem Tuch oben und FlipFlops unten).

Auf dem Highway N°1 nach Süden bis Santa Cruz (Seelöwen unter dem Boardwalk, ein Strandnachmittag sowie Bummel in der ausgesproche hübschen Innenstadt), wobei sich Pescadero wieder als Wetterscheide bewährt hat; bis dahin nämlich war es neblig und äh und kalt (es ist immer wieder faszinierend, wie man dem Autothermometer mit jeder Meile Richtung Küste beim Fallen zuschauen kann) und danach blauer Himmel und strahlender Sonnenschein, als wäre nix gewesen. Nach Norden bis Bolinas (unzureichende Mengen an Hippies für ein Dörfchen, das sich konsequent weigert, Hinweisschilder aufzustellen), mit einer ganz tollen Vorstellung von “Der-Abendnebel-Zieht-Herein” und verschluckt nacheinander Golden-Gate-Brückenpfeiler, die City und Alcatraz.

San Francisco mit der Cable Car fahren, durch China Town schnüren, Menopusen- und Manstrong-Tee kaufen und ganz schnell um kurz vor 3:00pm noch Dim Sum essen, in North Beach (so heißt Little Italy hier) auf einen richtig guten Kaffee, weiter zum Pier 39 (nur Seelöwen und Touristen, keine Hochzeit) und den ganzen langen Embarcadero lang bis zum Ferry Building und überprüft, wie weit die Vorbereitungen für den America’s Cup schon gediehen sind.

Sam hat uns mit einer Obst- und Gemüsekiste verwöhnt und, aufpassen jetzt, Gabi, der große Orangenvollmond, den wir über der Bay haben stehen sehen, heißt auf Spanisch “La Luna de Miel”.  Das ist doch jetzt auch mal ein schöner Schluß.

PS: Photos habe ich auch ganz viele gemacht, eine kleine Auswahl gibts am nächsten Wochenende.

Vom nicht leiden können

Ich hatte schon mehrfach erwähnt, daß ich es einfach nicht mag, zu Departures zu fahren und meine Gäste wieder abreisen zu sehen. Kann heute vermelden, daß ich es genauso wenig leiden kann, wenn ich vor dem Haus stehend dem Leihwagen nachwinke, den Gabi auf ihrem Weg zum Flughafen noch schnell beim Rental Car Return abwirft.

Vielen Dank, daß du da warst, Gabi. Und komm’ recht bald wieder!

Homo ludens

Unsere Männer des Tages: Lewandowski und Rodin. Der eine schießt Tore gegen Real, der andere arbeitet in Bronze (der Stanford Campus steht voll davon) und an beiden hatte wir rechte Freude. Sowie einen schönen Ausflug am San Andreas Graben lang und abschließend Sonnenuntergang über der Bay (Pazifik war gestern).

Morgen Hippies. Bei Nebel in Haight/Ashbury, bei Sonne in Bolinas. Die Wettervorhersage ist noch uneindeutig.

Flora, Fauna, Klimazonen

Ich habe gestern sehr mit Nordkalifornien angegeben. Kolibris und Sonne beim Frühstück (nicht “zum”, dammit!), Highway N°1, Pazifik mit Sonnenglitzerwellen, Eukalyptuswald mit Schaumbadduft und Angebergoldsandstrände, Fisch satt auf der Terasse in Barbara’s Fishtrap, Tide Pools mit alles sowie freundlichem Park Ranger, der uns sein Fernglas zum “Pups” gucken leiht, Nebeleinfall im Süden, und zwei Meilen weiter nördlich Kaffee in der Sonne auf’m Steg in Pacifica und soooooooooooooooooo dicke Krebse.

Hach!