Yippie-ki-yay

Mit dem “commute” (Pendelfahrten zum und vom Büro) sowie Ausflügen zum grocery shopping, zur “PT”* (Sabine), zu einer von vielen Zahnärztinne (Toni) oder einfach nur zum Spaß kommen bei uns im Monat leicht 1000 weitere Meilen auf den Tacho. Darüber hinaus ist die Textur der hiesigen Straßenbeläge alles, vor allem abenteuerlich und abwechslungsreich, hingegen nicht reifenschonend. Profil platt = neue Reifen müssen her.

Meiner Meinung nach müssen wir nicht weiterrecherchieren. “Die Hard” it is. Oder, Toni?

*(physical therapy – es geht einfach nie ohne Abkürzungen; “PE” klingt ja auch wesentlich cooler als “Schulturnen”.)

Was du heute kannst besorgen

Der traditionelle Termin für Ablage im Hause Flock ist ein verregneter Sonntagnachmittag während einer lang, sehr sehr lang anhaltenden Schlechtwetterphase, wenn alle anderen ungeliebten Arbeiten wie Schränke und Schubladen auswischen, Klamotten und Bücher aussortieren und Ausgeschiedenes zur Heilsarmee bringen, erledigt sind und selbst der Bügelkorb leer ist. Wenn dann auch noch die Unlust überwindbar groß scheint und alle Bücher und Filme mit einem Zeitschloß verriegelt sind, dann wird abgelegt.

Wir hatten die letzten zwei Jahre extrem milde Winter. Damit sind die Regensaisonen ausgeblieben. Ohne Regen keine Ablage und inzwischen war auch der zweite von zwei Schuhkartons (wohlgemerkt in den Maßen Wanderstiefel, Größe 47½, extra weit) von einem erschreckend wackeligen Papierstapel gekrönt. Habe kurz einen dritten in Erwägung gezogen. Mich dann aber der Albernheit und fortgeschrittener Prokrastination geziehen, beide Kisten, eine Sortiermappe sowie einen Papierkorb in den Garten getragen und brav knapp zwei Jahre Papier vorsortiert.

Fürs Lochen und in Ordner verräumen warte ich dann mal auf schlechtes Wetter.

Neu im Kino: Star Trek Into Darkness

Hmmm. Ich sollte keine Kritik über Filme schreiben, die ich an einem Freitagabend sehe, weil ich IMMER einen Teil verschlafe, selbst wenn der Dark Knight gerade wieder Gotham rettet oder Captain Kirk und seine Crew den Rest der Welt.

Dies gesagt habend (ich mag die amerikanische Floskel “Having said that”, weil man sie als Disclaimer benutzt und bestenfalls seiner vorherigen Aussage vollkommen widerpricht – nach dem Motto “Was geht mich mein saudummes Geschwätz von vor fünf Minuten an”). Also, dies gesagt habend, man bekommt, was man erwarten kann, wenn Star Trek draufsteht: Special Effects, Raumschlachten und bunte fremde Planeten. Hat Kirk (Chris Pine) im 2009er Film keine Gelegenheit für einen Boxkampf ausgelassen, schlägt er sich 2013 kaum noch, stattdessen rennt er unglaublich viel – aber die Frisur sitzt, das hat er mit William Shatner gemein. Zachary Quintos sehr nerdiger Spock darf manchmal Gefühl zeigen, ich weiß aber noch nicht, ob ich das mag. Karl Urban (“Bones”) könnte spielen, wenn man ihm denn eine Rolle schriebe; so wie die Figur im Moment ist, ist sie vergeudet. Den Schurken Khan gibt Benedict Cumberbatch und das macht er gut. Sehr gut, aber weniger hätte ich nach seinem BBC Sherlock auch nicht erwartet. Sulu, Chekov und Scotty sind auf ihre Klischees reduziert (asiatisches Pokerface, russischer bzw. schottischer Akzent), wobei letzterer den Warp-Antrieb in einer Krisensituation mit Fußtritten wieder zum Laufen bringt. Ganz wie in alten Zeiten – “Wie lange dauert die Reparatur, Scotty?” “Mindestens drei Tage, Captain.” “Du hast zwei Stunden.” “Ich mach’s in einer.”

Es geht übrigens gut aus und die Schurken verlieren.

 

Ganz nett, aber kein großer Wurf.

1000 x Nebel

Bridget’s Lament:

“Hundert Mal habe ich es ihm schon gesagt, tausend Mal: ein Becher Waschpulver langt! Und bleib gefälligst daheim, wenn die Waschmaschine läuft, der Schlauch hüpft beim Schleudern IMMER aus dem Waschbecken. [Grummelt] Dabei wollte er das Scheißding doch schon vor drei Jahren repariert gehabt haben.

[In einem “Ichhabsjagleichgesagtton”] Und schau, jetzt haben wir die Bescherung: mein Paddy in der Kneipe, Waschmittel alle und die ganze Welt ein riesiges Schaumbad.

Männer!”

Freiheitsberaubung

Oder, wie es heute ein Bekannter ganz und gar nicht amused ausdrückte: “We are becoming a Nanny-State”

Was ist nun wieder?

Die 50 Bundesstaaten der USA sind sich eigentlich in nichts einig. Was im einen Recht ist, ist im anderen ganz und gar unbillig. Außer wenn es um die Promillegrenze beim Autofahren geht. Die liegt einheitlich im ganzen Land und in jedem Staat bei 0.8 Promille. Und nun erfrecht sich das National Transportation Safety Board (http://bit.ly/18MBJlf) doch tatsächlich, das bißchen legalen Alkoholpegel auch noch reduzieren zu wollen und schlägt ein 0.5 Promille-Limit vor.

Arme Amerikaner! Erst wollen die Demokraten und ihr Präsident, daß jemand, der Waffen übers Internet kaufen will, vor dem Erwerb auf geistige Gesundheit und/oder eine kriminelle Vergangenheit überprüft wird* und nun soll auch noch das Führen eines Fahrzeugs unter Alkoholeinfluß (“Driving under the Influence – DUI”) so gut wie verboten werden? Gleich zwei Grundrechte einschränken? Nicht mit uns! Hah! Nicht mit uns!

Ich sehe schon kommen, daß die aufrechten Bürger demnächst mit ihren (legalen) Waffen die Behörde stürmen. Mit Bannern auf denen steht: “Hände weg von meiner Heiligen Kuh!” oder “Ich fahre besoffen immer noch besser, als ihr alle zusammen nüchtern!”

*(Wie man weiß, haben die gewählten Volksvertreter im Senat mit einer soliden Mehrheit und nur ihrem Gewissen verpflichtet dieses Unheil vom Volke abgewendet – http://bit.ly/YKVdmn)

One word a day

Schon morgens beim Losfahren blinkt mich das “Wischwasser-Ist-Leer, Ey”-Lämpchen an und ich nehme mir vor, gleich abends aufzufüllen, weil ich das sonst wieder wochenlang vergesse und mich jedes Mal ärgere.

Abends: Motorhaube auf und aus dem großen Kanister eingießen. Carmen von nebenan fährt im Halbdunkel vorbei, bleibt aber sofort stehen und will besorgt wissen, ob “everything alright” sei? Ist es, Carmen. Danke der Nachfrage. Ich fülle nur Spritzlwasser auf – “You know, the stuff to clean the windshield?”

Seit vorhin weiß ich, daß das Zeugs hier “wiper fluid” heißt.

1000 x Nebel (ohne Nebel)

“Meister Gabriel, Meister Gabriel”, schnippst der Kleine eifrig mit den Fingern, “Ich hab’s nicht verstanden. Könntet Ihr mir vielleicht die Aufgabe noch einmal erklären? Wie geht denn ‘ein Göttlicher Dunstschleier’?”

“Die hellste Putte bist du nicht, gell? Und einen Riesendusel hast du auch, daß ich so eine Erzengelsgeduld hab’. Der Kollege Michael hätte schon längst sein Flammenschwert gezogen. Also… [beugt sich über den Zögling und führt behutsam die dicken Fingerchen], du tauchst deinen Pinsel in das Deckweißschüsselchen und machst dann einen winzigen Punkt. Und daneben wieder einen. Und läßt gerade soviel Platz, daß noch ein ganz kleines bißchen Himmelsblau durchscheint. Ist doch gar nicht so schwer.”

Alle Engelein tupfen hochkonzentriert mit der Zunge zwischen den Zähnen. Gabriel zieht sich auf sein Katheder zurück und seufzt [ganz leise]: “Jetzt sind die schon nach dem Kindergarten so schlecht wie sonst erst nach dem G8.”

Wer “Ä” sagt, muß auch “Ä” sagen

Ich spiele nun schon seit einiger Zeit mit dem U.S.-Konsulat in Frankfurt das lustige Spiel “Visum verlängern”. Es ist alles wie beim ersten Mal, nur noch ein wenig aufwendiger; ich habe mich in den letzten Tagen durch viele viele Seiten Vorschriften (“dos” und noch mehr Seiten Verbote (“don’ts”) geackert. (Man darf nix ins Konsulat mitbringen. Gar nix. Kein elektronisches Gerät, kein Münzgeld, keinen Gehstock, keine Waffen. Gar nix. Nur Regenschirme (einer pro Person) sind erlaubt.)

Für den Rückversand von Reisepaß und Visum hat der Aspirant einen vorfrankierten DHL-Umschlag wie folgt vorzubereiten: “Please fill out the address field (“Empfänger”) with your address. For sender (“Absänder”), please enter: U.S. Consulate General Frankfurt.”