“Not my President”

Eigentlich wußte ichs eh, aber seit Mittwoch ist es wirklich deutlich: der Kalifornier an sich und meine dortigen Freunde im besonderen sind keine Trump-Wähler. Fast jede/r hat in seiner/ihrer E-Mail-Signatur nun den blogposttitelgebenden Satz stehen und/oder weiß aus eigener Erfahrung zu berichten, wie es war, als die kanadische Immigration-Webseite zusammenbrach.

Good luck, folks!

Thanksgiving

Es ist zwar eigentlich noch ein paar Tage hin, aber ich habe heute schon Grund, mich sehr zu bedanken. Zunächst bei meiner Freundin Gerti, die mir auf mein Wehklagen, dass in der Wohnung zwar noch viel zu tun, ich aber bedauerlicherweise immer noch nicht zum Heimwerker mutiert oder mit einem praktischen “Du, Schatz” (s. https://flockblog.de/?p=29374) versehen sei, einen Handyman* empfahl, der alles könne und dies zu erfreulich moderatem Preis auch tue, außerdem bei Obi, der für kleines Geld tageweise auch XXL-Super-Schlagbohrhammer** vermietet und dann natürlich bei Wunderwerker Zoran, der nur deswegen an letzter Stelle steht, weil es das Alphabet so vorsieht.

Zoran kam heute früh um 09:00 Uhr, studierte beim Willkommenskaffee mit mir meinen Wunschzettel, diktierte mir eine Baumarkteinkaufliste und fing schon mal an, während ich Besorgungen machte. Als ich nach Hause kam, hing die Küchenlampe im Schlafzimmer und in der Küche die im letzten Jahr hierfür erworbene Strahlerleiste. Im Laufe des Tages kamen dann alle verbleibenden Bilder / Regale/ Magnetleisten / Spiegel / Garderoben an die dafür vorgesehenen Wände, wurden Regenwalddusche und Kosmetikspiegel*** installiert, ganz furchtbar schreckliche Kabelbastellüsterklemmenprovisorien durch ordentliche Ineinemstückkabel ersetzt, Löcher verputzt und hätte Obi mir nicht so eine lumpige Siliconpistole verkauft, die gleich nach 10 Minuten kaputt war, dann wären auch noch die Fenster im Wohnzimmer ordentlich isoliert. Phhh, sieht Zoran total gelassen, dann kommt er halt mal nach Feierabend mit seinem Profigerät für ein Stünderl vorbei, dann sei das auch erledigt. Und wenn nun Ende des Monats auch noch mein neues Bett kommt, dann bin ich eingerichtet und es hat noch nicht einmal ein Jahr gedauert.

Habe eben reichlich Zucker auf dem Balkon verstreut, damit die Heinzelmännchen wissen, wo sie heute Nacht putzen sollen, nicht, dass das am Ende morgen an mir hängen bleibt.

 

* Gibts für diese Art von Alleskönnerhandwerker eigentlich einen und wenn ja, welchen deutschen Begriff?

** Die teuren XXL-Super-Schlagbohrhammerbohrer sind im Mietvertrag nicht inbegriffen, die hat der ausleihende Kunde tunlichst zu kaufen – der Baumarkt heißt ja schließlich Obi und nicht “Altruisti”.

*** Frau gönnt sich ja sonst nichts.

Der Lufthans

… ist inzwischen mein Favorit, wenn es um unsinnige Fehlermeldungen geht. Ich will einen Flug buchen, die website hat aber keinen Bock und schreibt:

umleitungsfehler

(Wenn der Screenshot schlecht zu lesen ist, einfach doppelklicken, dann wird er groß.)

Auch neu im Kino: The Great Gilly Hopkins

Die recht vorhersehbare Geschichte dreht sich um Galadriel (Gilly) Hopkins (Sophie Nélisse), eine Zwölfjährige, die schon viel zu viele Pflegefamilien durchlaufen, und sich gegen die nächste Enttäuschung mit einer dicken Haut, einer fetten Attitüde und einem ordentlichen Batzen Aggression gewappnet hat.

Dass der Film trotzdem sehenswert ist, ist dem guten Drehbuch und vor allem den Schauspielern zu verdanken; pars pro toto: Octavia Spencer als Lehrerin, Bill Cobbs als blinder Nachbar und natürlich der anbetungswürdigen Kathy Bates, die ein Südstaatenmuttertier gibt, das sich gewaschen hat. Gutbesserambestenmensch, ständig am Wischen und/oder Kochen (nichts ist besser gegen Pubertätswehen als ein reichliches Mahl), in tiefer Sorge um angenommene Kinder und Nachbarn, die Kirchengemeinde und alle anderen und die, grade als sie dem Zuschauer genauso auf die Nerven geht wie sie das bei Gilly tut, dann doch mit Humor, Kampfgeist, Herzenswärme und Lebensklugheit besticht. Glen Close spielt auch mit, bleibt aber gegen Kathy Bates ganz merkwürdig farblos.

Ich bin ja sonst kein Fan von rührseligen Geschichten, aber die ist gut geraten und kann gut angesehen werden.

So long, Leonard!

Und ganz egal, wohin du gehst, ich bin sicher, die dortigen Chöre covern “Hallelujah”!

PS: You want it darker.

Aus dem Vokabelheft

Jetzt, wo mir nicht mehr ständig Amerikanismen über den Weg laufen, ist Toni unter die Wortjäger gegangen und hat neulich den hübschen Begriff besmirching gefunden, was so viel heißt wie besudeln, beschmutzen, verdrecken und auch ganz genauso klingt. Der Linguist nennt sowas Onomatopoesie.

Neu im Kino: Kubo And The Two Strings

Kubo ist ein Animationsfilm mit Motiven aus japanischen Geistergeschichten und Märchen und es geht um einen Knaben, der sich viel zu jung auf eine viel zu schwere Reise machen muss, um sich und seine Familie vor bösen Mächten zu schützen. Ob ihm das in Begleitung einer liebevoll-ruppigen Äffin und eines dumm-vorlauten Käferkriegers sowie mit Papier und Shamisen gelingt, verrate ich nicht, das soll sich jede/r selbst ansehen. Nur soviel: diese LAIKA-Produktion hat das Zeug zum Klassiker. Was nicht zuletzt den Stimmen von unter anderen Charlize Theron, Art Parkinson, Ralph Fiennes, George Takei, Matthew McConaughey und Regina Spektors wunderschöner Coverversion von “While My Guitar Gently Weeps” zuzuschreiben ist.

Anschauen! Anschauen! Anschauen!

Zum 8. November 2016

Draußen ist es weiß, drinnen ist es kalt und drüben ist Trump schon fast Präsident.

Oder, wie der flockblog-Auslandskorrespondent schreibt, “Die Apokalypse ist nahe, ich verbarrikadiere mich vorsichtshalber schonmal…”

Die Ordnung

aka das neue Parteiprogramm der CSU passt auf genau 42 Seiten. Entweder ist der Säzzer ein Anarchist, oder die Christsozialen haben wirklich die Antwort auf die Frage nach dem Leben, dem Universum und dem ganzen Rest.

Ich setze auf den Setzer.