Super Bowl

Am Sonntagnachmittag um 03:25 p.m. PST werden die Pittsburgh Steelers gegen die Arizona Cardinals im Raymond James Stadium in Tampa, Florida antreten. Wir San Franciscaner sind alle – warum auch immer – auf der Seite der Steelers und der Examiner hat seine heutige Ausgabe ausschließlich (bis auf Wetter und ein bißchen Celebrity Klatsch) der Spielvorbereitung gewidmet.

Es gibt Empfehlungen für Kneipen, in denen man sich den ganzen Tag lang aufhalten kann, oder für solche, die endlich in Großleinwände investiert haben (“Biggest TV – Mad Dog in The Fog”). Sehr nett auch die Auflistung der Bars, die es als echter Steeler Fan zu besuchen gilt sowie die Anmerkung: “If you are a Cardinal’s Fan – Hmmmmm, we’re not sure you exist.” Und deshalb auch kein Ort, wo diese Nicht-Existenz sich das Spiel ansehen könnte.

Natürlich darf man auch zu Hause bleiben und mit Freunden das Match im Fernsehen ansehen, dafür hat der Examiner “Quick Tips for a Fun Bash”. Man möge beispielweise das Fernsehzimmer nett dekorieren, aus herumstehendem Krempel Preise für Touchdowns basteln und alle dazu animieren, irgendwas zum Essen mitzubringen (“Host a Potluck”). Am besten gefiel mir “Personal-foul tally”: “Require that guests cheering for the team whose player or players get a personal foul get up and shake hands or kiss the opposing team guests.” Darüber hinaus gibt es Rezepte für kalorienarme Sandwiches (der einzige kalorienärmere Bestandteil, der mir aufgefallen ist, war fettreduzierte Mayonnaise und frischer Basilikum (“if used” – daran zweifelt die Küchenseitentante des Examiners in Kenntnis ihrer Landsleute wohl ohnehin).

“The Boss rocks the Bowl” in der Halbzeitshow und man kann auf irgendeiner Website wetten, was Herr Springstein wohl zum Vortrag bringen wird. Falls man davon wieder hungrig wird, gibt es (halbseitige Anzeige) “Superbowl Sushi” oder, falls das Spiel langweilig zu werden droht “The Ultimate Sexual Experience” (andere Hälfte der Seite) – für eine begrenzte Zeit wird jedem Anrufer “a free bottle of Aspire-36 Plus” angeboten. Die Abgabemenge ist beschränkt auf eine Flasche pro Haushalt. (Man hat es hierzulande nicht mit Blisterpackungen, Tabletten werden in großen Plastikbehältern, vulgo Flaschen, ausgereicht.)

Mein Liebling ist schon jetzt, ohne dass ich je vorher von ihm gesehen oder gehört hätte, Big Ben – Ben Roethlisberger, der Quarterback der Steelers. Allein mir vorzustellen, wie der Stadionsprecher diesen Namen ausspricht…

Die Property-Managerin unseres Bürogebäudes hat mir heute geschrieben, “Go Steelers!—this is a cheer for the football team that I hope will win this Sunday.  Sunday afternoon in the Bay Area will be very quiet; a good time to go hiking or shopping if you don’t like football or Bruce Springstein.”

Als hätte ichs geahnt – da werde ich wohl am Sonntag die Innenstadt ganz alleine für mich zum Shoppen haben…

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