Will ich in mein Gärtlein gehen…

Vor lauter “das noch schnell” und “dies noch g’schwind” (Menschen schwäbischer Herkunft können rein genetisch bedingt nichts ohne tempo anzeigendes Adverb erledigen) war’s für Zum-Strand-Fahren ein bißchen zu spät geworden. Nicht schlimm: ich habe einen Garten in sonniger Südwestlage, Kindle kann man überall lesen und das Meeresrauschen erspiele ich mir einfach. Draußen riecht es nach Sickergrube. Weil in der Wiese alle paar Meter diese Drecksnachbarkatzen ihre Haufen plaziert haben. Meine greise Nachbarin scheint ihre Streuner mit Kittekat der Duftnote “extra stinky” zu füttern.

Also erst mal nicht beschaulich in der Sonne Kuchen essen und schmökern, sondern sage und schreibe ein Dutzend dieser Scheißhaufen in Plastiktüten einsammeln, mehrfach verknoten und der Versuchung widerstehen, die Stinkbeutel über den Zaun in Lyns Garten zu werfen (wer füttert sollte sich von Rechts wegen auch der Entsorgung der Verdauungsprodukte annehmen müssen). Mein einziger und bestgehaßter Zuschauer war eine besonders perfide Katze, die hatte es sich breit grinsend auf dem Gartenzaun in der Sonne gemütlich gemacht und weder auf in die Hände klatschen noch auf laut “Gschhhh, Gschhhh” machen auch nur andeutungsweise reagiert.

Ich sollte mir Carmens Hund mal für ein paar Tage ausleihen – in deren Garten hat sich noch nie eine Katze blicken lassen.

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