Menschwerdung

FĂĽr fast alles, was man hier in Amerika tut, wird man zum Zwecke der BeweisfĂĽhrung der eigenen Existenz nach der Social Security Number gefragt.

Und da es ohne SSN auch keinen paycheck gibt, habe ich heute die meine beantragt. Das Homeland Security Bureau hatte bereits alle meine Daten incl. Photo schon zentral an alle relevanten US-Behörden weitergegeben, so dass ich binnen 10 Minuten bei einer ganz reizenden Dame mit allem durch war. In den nächsten 10 Tagen werde man mir die Karte zusenden.

Auf dem selben Stockwerk des Gebäudes sind ebenfalls Wohlfahrts- und Rentenbehörden untergebracht und man teilt sich den Wartebereich (der in seiner Organisation der Wartenummern an den im Frankfurter Konsulat erinnert). Viele der Antragsteller sind sichtbar krank, verkrüppelt, arm, resigniert und ohne Hoffnung. Eine Lehrstunde in Prekariat.

Der gute Abschluss des Tages: ich habe meinen HausschlĂĽssel bekommen und habe beim ersten “Jetzt-isses-wirklich-meins”-Rundgang mit Hausbesitzerssorgenblick einigen Reparaturbedarf erkannt – bin ich froh, dass bald Besuch kommt, der daran Freude hat… Ich werde wohl am Wochenende nach Ikea (Gästebett und Grundausstattung kaufen) erst mal putzen. Kann mich aber sehr darauf freuen.

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