Meisterfreitag

Gestern habe ich es nach zwei Wochen endlich mal wieder zum Meister geschafft, knapp und außer Atem, aber geschafft. Ich solle warten, Anthony sei noch nicht bereit. Seine Meisterschaft saßen derweil im Klassenzimmer und spielten auf der Flöte, ein Bild wie aus der Anfangssequenz eines Kung-Fu-Films. Nach 10 Minuten bin ich auf Zehenspitzen doch in den Raum gehuscht, wurde in einen Klangteppich aus tiefen Tönen eingewoben und war binnen kurzer Zeit “calm and grounded”. Flöte weg, prüfender Blick aus Meisteraugen, Diagnose “your aura looks crumpled”. Nicht nur meine Aura, werter Meister, ich auch. Mir tut alles weh, ich bin verspannt und übermüdet. “Get up. Turn round. Sit down. Shut up.” Haltet ein, oh Meister. So spricht man nicht mit mir! Andererseits… ich bin fix und fertig, viel zu alle für Widerspruch. Also Maulhalten, rittlings auf den Stuhl setzen – und eine wunderbare Nackenentspannungsmassage bekommen. Hätte von mir aus noch stundenlang so weitergehen können, bedauerlicherweise traf irgendwann meine verspätete Mitschülerin ein.

The Master, vom Massage- zum Lehrmodus wechselnd: dann fange man jetzt mit der Eröffnungssequenz für Qi Gong an. Er macht vor, wir nach. Erin, verwirrt – das habe sie doch schon die beiden letzten Male (als ich nicht da war), geübt. Meister, verlegen lächelnd, ja, schon, bloß falsch rum – er habe ihr die Sequenzen versehentlich in der falschen Reihenfolge erklärt und deswegen solle sie besser ihre Erinnerung auslöschen (“blank your memory”) und noch einmal neu anfangen. Qi Gong verkehrt – er ist wirklich der Jerry Lewis der Schamanen…

Nach den Sommerferien fängt eine neue Unterrichtssequenz an, es liegen schon 4 Anmeldungen vor. Er hat uns nunmehr zu seinen “Meisterschülern” ernannt, wir dürfen hinfort assistieren. Bin sehr gespannt, wie sich das entwickeln wird.

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