Ich weiß noch gar nicht genau, was ich da gelesen habe. Wild. Absurd. Fantastisch. Ein Road-Book (wenn es Road-Movies geben kann, dann gibt es auch Road-Books, Ende der Diskussion) in bester Tradition eines Geschichtenerzählers wie Mark Twain.
Amerika ist befallen. Von “mythomania”. Einem Phänomen, das Lügen, Betrügen, Schummeln, Falsch-Sein zur neuen Religion erhebt. Wobei, Religion ist schon wieder verkehrt. Zutreffender vielleicht: Regel. Fake News über “Wahrheit”. Ja, “Wahrheit” steht bewußt in Anführungszeichen.
O’Briens buntes Häuflein an conmen und -women, jeder und jede auf seine und ihre Weise der Wahrheit abhold und in unterschiedlichen Graden amoralisch stoßen wie Billardbälle an- und wieder auseinander. Jede Begegnung bizarrer als die nächste in diesem einen Jahr, in dem sich die Amerikaner Trump zum 45. Präsidenten wählen und dessen Unfähigkeit und Covid das Land verheeren.
Der Inhalt, in ganz kurz: ein Fast-Pulitzer-Preisträger heiratet die Prinzessinen-Tochter eines Industrie-Räuber-Barons. Es geht nicht gut aus und das Buch beginnt damit, dass er eine Bank überfällt. Und eine Geisel nimmt. Die er nicht mehr loskriegt…
und ab jetzt: selber lesen. Schön ist das nicht. Lohnt aber.