Gelesen: Anatol Regnier – „Jeder schreibt für sich allein – Schriftsteller im Nationalsozialismus“

Das ist mal ein gutes Buch! Literaturgeschichte, ja, aber eigentlich eine Auseinandersetzung mit Moralfragen. Wow!

Wer war denn nun der bessere Deutsche? Die, die rechtzeitig emigrierten und von “draußen” fassungslos die Entwicklung ihres Vaterlandes verfolgten oder die, die blieben, und sich mehr oder minder gut durch das Tausendjährige Reich lavierten. Glühende Nationalsozialisten wurden und sich dazu bekannten oder verstummten oder irgendwie schreibend am Leben blieben, ohne sich vereinnahmen zu lassen? War das überhaupt möglich?

Ich zitiere aus der Kritik von Dominik Graf, der ebenso begeistert gewesen sein muss wie ich, weil er aus dem Buch gleich mal ein “Filmessay” gedreht hat: ” Liest sich wie die Beschreibung eines Erdbebens. Anatol Regnier differenziert, er hat Mitgefühl und Ironie – und er ist gnadenlos in seinem Urteil, wenn es sein muss.”

Besser hätte ich das auch nicht sagen können. Mein Exemplar kann ausgeliehen werden.

Lesen! Lesen! Lesen!

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