Der Film ist in Deutschland zu einer Zeit herausgekommen, als ich gerade anfing, mich in meiner Gastheimat zu akklimatisieren und noch dazu unter dem mehr als saudummen Titel “Zwei abgewichste Profis” und ich hätte ihn schon allein deswegen niemals freiwillig angesehen. Das macht aber nichts, die Komödie um den aus der Großstadt ins Dorf strafversetzten Überfliegerpolizisten hat sich gut gehalten und funktioniert auch fast 20 Jahre später noch.
Alles vollkommen vorhersehbar: der Neue (Simon Pegg) eckt in der engen Dorfidylle überall an, sein Sidekick Nick Frost ist ein tumber Tor, Kollegen und Vorgesetzte übertreffen sich beim Mobben und gegen alle diese Widerstände deckt der Auswärtige doch eine langanhaltende dorfweite Verschwörung auf und alles wird gut.
Natürlich ist der diabolisch grinsende Frauenheld und Sportwagenschurke sowie Einmal-Bond Timothy Dalton einer der Rädelsführer, natürlich stecken Dorfarzt, Wirtsehepaar, Vikar sowie sämtliche anderen Honoratioren als schwarze Kapuzenkonspiratöre unter derselben Decke, natürlich sind die reizenden alten Gartenpflegedamen schießwütige Amazonen, natürlich macht die beschlagnahmte Bombe im Asservatenraum zur rechten Zeit Bumm, natürlich werden im Showdown-Kugelhagel, bei dem natürlich das ganze Waffenarsenal aus der Scheune des eigenartigen Einsiedlers zum Einsatz kommt, nur die richtigen an- und totgeschossen und alle Beteiligten, inklusive der Zuschauer, haben einen Riesenspaß an den total überzeichneten Klischees.
Wenn’s denn schon wieder ein verregneter Juniabend sein muss, ist der so gut verbracht. Anschauen.