Achtung Spoiler.
Also, pass auf. Das Setting ist von “Der Paß” recycled, hohe dräuende kahle Berglandschaft im endenden Winter mit Restschneefeldern und langgewundenen Serpentinenstraßen mit sauengen Haarnadelkurven aus der Vogelperspektive gefilmt (huiuiui). Gleich am Anfang ein verdächtiger Todesfall (SUV gegen Dukati, Fahrerflucht) und sehr früh, ab dann dafür regelmäßig hineingeschnittene Szenen, in denen mit grauseligen Tiermasken verkleidete Männer jungen Frauen sehr blutig natürlich sexuelle Gewalt antun.
Anna Maria Mühe gibt die weibliche Hauptrolle, Frau Blum. Neben ihrer Aufgabe als – schon deswegen als eigenartig wahrgenommene – lokale Bestattungsunternehmerin (Sarg zu klein, macht nix, dem säge ich einfach die Beine ab), trägt sie in ihrer weiteren Rolle als Racheengel schwer an einer alten Schuld sowie die blauen Augen immer weit aufgerissen.
Robert Palfrader und Simon Schwarz, beide hoch in meinem Olymp angesiedelt, sind völlig verschenkt. Sie spielen nicht, chargieren nur. Palfraders Revierleiter ist überjovial, Schwarzens Pfarrer übersalbungsvoll – die können nur verdächtig sein.
Ich habe die erste Folge ganz, die zweite noch ca. 10 Minuten lang angesehen, dabei auf Wikipedia nachgelesen, ob das Drehbuch wirklich so vorhersehbar geschrieben ist, wie es bis dahin absehbar schien. Ist es. Böse Männerverschwörung in den Bergen zum Behufe, junge von Schleppern aus dem Osten zugeführte Frauen zu mißhandeln, zu mißbrauchen und zu töten. Alle dabei: Pfarrer, Revierleiter, Hotelier… Außerdem Immobilienskandal (Hotelbau).
Diese Serie ist aus so vielen Gründen so dermaßen unnötig, dass es mir selbst um die Stunde, die ich darauf verwendet habe, leid tut.
Nicht anschauen.