Gelesen: Margaret Atwood – “The Heart Goes Last”

Wertes Nobelkomitee, wie oft soll ich es denn noch sagen? Gebt dieser Frau endlich den Nobelpreis, bevor es, wie jetzt bei Hilary Mantel, die ihr trotz des zwei Mal in Folge verliehenen Man Booker Preises für ihre Ausnahme-Trilogie über Thomas Cromwell (s. https://flockblog.de/?p=46952) nicht einmal auf einer Long- geschweige denn einer Shortlist aufgenommen hattet, zu spät ist, außer für eine posthume Verleihung, die weder ihr noch die Atwoodsche Leserschaft haben will, weil uns damit ihre Dankesrede entginge. (Tief einatmen. Wo war ich?)

Ja, Atwoods ganz herrlich gemeine Sehr-Nahe-Zukunft-Dystopie, in der sie wieder einmal in ihrer unnachahmlich klaren spitzzüngigen Sprache umfassend elaboriert, dass der Mensch des Menschen Wolf beziehungsweise, halloho!, Wölfin ist und nebenher mal rasch aber einprägsam und nachdrücklich Klimawandel, Verarm- und Verwahrlosung, und, wie immer, das Verhältnis der Geschlechter zu- und gegeneinander einbindet, sie sollte dringend gelesen und weiterverschenkt werden.

Atwood läßt ihre Leserschaft nicht aus. Wenn dieser unser Planet untergeht, dann können wir niemandem die Schuld geben als uns selbst. Und da kennt sie keine Gnade und keine bösen Besucher aus dem All, nicht einen Meteoriten und keine Aliens. Ich kenne aktuell keine Autorin, die uns wie sie den Spiegel vorhalten kann. Und nein, wir sind nicht die Schönstevonallen, die aus dem Rahmen zurückschaut. Nein, gar nicht.

Und der Schluß. Hach! Doppel-, Triple-, Quadrupel-Hach! Wie wunderbar gemein!

Lesen! Lesen! Lesen!

Add a Comment

Your email address will not be published. Required fields are marked *

two × 5 =