Gelesen: Nadine Matheson – “The Jigsaw Man”

Das ist so eines von diesen Büchern, bei dem andere Autoren wieder merken, dass sie ihren Vertrag doch hätten gründlicher lesen sollen. Denn irgendwo im Kleingedruckten findet sich die Klausel: “Wenn wir, der allmächtige Verlag, ein neues Werk promoten, dann drucken wir deinen Namen mit einer Lobpreisung unserer Wahl auf dessen Einband ab. Und nein, gut, dass du fragst, du hast kein Mitspracherecht.”

Der Paragraph wurde reichlich genutzt: drei Testimonials auf dem Titel, eines unter der viel zu langen reißerischen Inhaltsangabe auf dem Hinterdeckel. Gut macht die Werbung das Buch trotzdem nicht. Ms. Matheson versucht auf über 400 Seiten mit allen Tricks auktorialer Erzählkunst, neben dem (vorgeblich) an Hannibal Lecter angelehnten Oberpsychopathen noch eine kleine Auswahl an Azubispinnermördern in die Welt zu setzen, allein, sie scheitert. Um die Zusatzpsychos überhaupt in die Geschichte zu kriegen, müssen die Ermittler saublöde Ermittlungsfehler machen. So saublöde, dass ich mich schon 100 Seiten vorher frage, warum sich da eigentlich keiner kümmert und das einzige, was Olivier (Mathesons Täter) und Lecter verbindet, ist, dass sie von einer Polizistin im Knast besucht werden. Über Schafe wird nur in einem Fall gesprochen.

Ich hatte erwogen, das Buch einer Freundin weiterzugeben, die gerne Karin Slaughter liest, weil gleiches Genre. Ist aber doch zu schlecht und wird in der U-Bahn ausgesetzt werden.

Nicht lesen.

Add a Comment

Your email address will not be published. Required fields are marked *

four × three =