Ich konnte mir überhaupt nicht vorstellen, wie man diese 900 Seiten lange Saga einer jüdischen Familie in Deutschland, die ich in den Sommerferien mit großem Genuß gelesen habe und die ich seither nicht müde werde, sehr sehr zu empfehlen (s. https://flockblog.de/?p=45397), wie man also diese 100 Jahre jüngerer Geschichte für die Bühne aufbereiten kann.
Man kann.
Großes Kompliment an Viola Hasselberg und Jan Bosse für ihre Bühnenfassung des Stoffes und an letzteren noch einmal gleich doppelt für die gelungene Inszenierung. Eine große Ensembleleistung eines Dutzends Schauspieler*innen, davon manche in Mehrfachrollen. Kurzweilig, zuweilen sehr berührend, gelegentlich ausgesprochen fröhlich und manchmal tragisch. Immer stimmig. Dass ich über drei Stunden lang durch FFP2 atmend still gesessen bin, habe ich nur gemerkt, weil es auf einmal halt sehr spät war.
Wer Zeit findet, sehe sich das Stück an. Solange es noch geht.