Irgendwo in meinem Hirn ist fest verankert, dass es mir einen wesentlich höheren Lustgewinn bringt, wenn ich Zeit lesend auf einem Sitz- oder Liegemöbel verbringe, als rennend, springend, laufend. Selbst simples Spazierengehen rangiert noch weit darunter. Demselben Hirn ist aber auch bewußt, dass es eine Grundvoraussetzung für Gesundheit ist, sich zu bewegen (mens sana in corpore sano). Darum habe ich mir schon zwei Programme gebookmarked, in denen mir jemand täglich sportliche Übungen vorturnt. Müßte ich nur nachmachen. Kann mich aber nicht aufraffen. Innerer hat zur Zeit die Zügel sehr straff in der Hand. Nun habe ich andauernd ein schlechtes Gewissen und spüre selbst in Jogginghosen, wie andere Hosenbünde zwicken und… ach, es ist ein Teufelskreis.
Was habe ich mich heute gefreut, als die Überschrift “Elf Tipps vom Profi – Wie Sie sich jetzt zum Sport motivieren” Abhilfe versprach. “Eine Professorin für Sportpsychologie erklärt”, wie selbst ich es schaffen kann. Super! Wie, Frau Professor?
“1. Reden Sie sich gut zu.” Die Übung besteht darin, sich vorzustellen, wieviel besser es einem gehen werde, wenn man Sport gemacht haben werde. Futur II also. Wenn das funktionieren würde, hätte ich es längst getan. Man solle übrigens einen Sport wählen, der zur eigenen Leistungsfähigkeit passe. Habe ich, Frau Professor. Alles, was im Wasser stattfindet. Sollte ich vielleicht mein Wohnzimmer fluten?
Vielleicht ist ja der 2. Tip besser.
“2. Treffen Sie eigene Entscheidungen.” Man solle einen Sport wählen, der zu einem selbst passe, von Mannschaftssportarten aber derzeit absehen. Hrrrrgggn!
Die restlichen 9 Binsenweisheiten liegen hinter der Bezahlwand und da dürfen sie gerne bleiben. Ich brauche eine Lösung und kein Geschwafel. Habe mittlerweile die Yoga-Matte mitten im Wohnzimmer ausgerollt. Vielleicht hilft das. (Fürs schlechte Gewissen allemal.)