Mittwochs nie

Mittwochs muß ich immer früh aufstehen. Also nicht, weil ich irgendwas Schönes vorhätte. Oder was Blödes. Oder überhaupt einen Termin. Es ist nur so, dass mein Internet-Provider, ganz offensichtlich der hiesige böse Zwilling von San Bruno Cable, mittwochs im Laufe des Vormittags zuverlässig mein Internet kaputt macht; inzwischen das dritte Mal in Folge. Und alles, was ich bis zu diesem Zeitpunkt online nicht erledigt habe, muß ich auf mindestens im Laufe des Donnerstags, eher aber des Freitags verschieben.

Auf die Frage, warum das denn so sei und ob man das nicht ändern könne, befand der Hotlineherr heute, das sei aber „schon sehr goomisch*“ (total, ey, ich schmeiß mich weg vor Lachen), wies aber jede Verantwortung von sich. „Dechnisch sind die Onnern zuschtändisch“. Ob er mich denn mit diesen ominösen „Onnern“ mal in Verbindung bringen könne? Neihein, da müsse das „Broblem erst kraviiernd“ sein. „Gravierend“ ist in deren Weltsicht ein Broblem, wenn es „mehrfoch“ auftritt (hallo!) und der Kunde davon „maßgeblisch beeindrächdigd“ ist (halloho!). Tut es. Bin ich. Und nun?

Nun will er „remoud wos brobier’n“ und wenn das funktioniert, dann “sün’Se am schbeedn Nochmiddoch” wieder online. Wenn ich trotz seiner Bemühungen morgen früh noch immer kein Internet haben sollte, dann „müßde“ ich „evenduell“ nochmal anrufen. Dann bestehe eine „reelle Schangse“, dass die „Onnern“ sich dazu herablassen, mit mir zu sprechen. Hrrrrgggn!

Sieht aus, als hätte er, was immer er getan hat, richtig gemacht. Die zuständigen Lamperl am Router blinken und das Internet ist wieder da. Sehr schön. Wenn jetzt nicht gerade diese Drecksfeiertage ins Haus stünden, dann würde ich dennoch einen Providerwechsel etwas intensiver vorantreiben. Aber angesichts der erfahrungsgemäß dünnen Personaldecke um diese Jahreszeit, besteht dann wahrscheinlich die „reelle Schangse“, dass ich über Weihnachten ganz ohne Internet dastehe. Und das stelle ich mich arg grauselig vor.

 

* Über dem ganzen Telefonat lag so ein „Déjà-entendu“-Gefühl. So als hätten die San Brunoaner Hotline-Inder statt “Unzulängliches Englisch” den Kurs “Deutsch mit Schlimmakzent” besucht.

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