B’schtellt is b’schtellt is b’schtellt

Die Post teilt mir per e-mail mit, dass sie mir den Lagerauftrag fĂŒr meine vierwöchige Abwesenheit aus DatenschutzgrĂŒnden (wtf?) per Post zuschickt, die Rehaklinik versichert auf Nachfrage, dass man mir alle Unterlagen lĂ€ngst zugesandt habe, meine GewĂ€hrsamerikanerin aus Palo Alto ist beleidigt, weil ich immer noch nicht auf ihre WeihnachtsgrĂŒĂŸe reagiert habe – bloß: in meinem Briefkasten herrscht seit zwei Wochen gĂ€hnende Leere. Nix, nix und nix. Kein Brief vom Chiemsee, keiner aus Amerika und schon gar nichts aus Bonn. Mich beschleicht ein Verdacht: Die werden doch nicht etwa? Oh doch! Heute entnehme ich dem Briefkasten zwei dicke Kuverts mit der Aufschrift “Schön, dass Sie wieder da sind.” Herrschaften, ich war nie weg! Diese Knallchargen haben brav meinen lĂ€ngst stornierten alten Lagerauftrag ausgefĂŒhrt und heute meine Post mit dem Vermerk “zustellbar ab 28.01.2017” zugestellt.

Wenn die gemeine Kundin mal so aus Interesse herausfinden will, wie es eigentlich um die von ihr bestellten und/oder stornierten Webservices steht, stellt sie zunĂ€chst einmal fest, dass es auf der Website keine Kontakttelefonnummer gibt. Aber eine Chat-Option. Von mir aus. Frisch getippt und mein Anliegen im Scrolldown-AuswahlmenĂŒ angeklickt und mit Bestellnummer und allem Trara vorgetragen, “Adelheid Schumberger” jedoch streitet jede ZustĂ€ndigkeit ab: fĂŒr lagernde Sendungen möge ich bitte eine Bonner Telefonnummer anrufen. Ich hĂ€tte meine Post wirklich gerne, bevor ich einen Monat lang weg bin, also nochmal: von mir aus. Nachdem ich das SprachauswahlmenĂŒ durchgestanden habe (“Option 1”. “Ihre Eingabe ist nicht verstĂ€ndlich. Meinten Sie Option 1?” “Jaha! Zefix!”), geht einer ran, der in seiner Freizeit als Erkan und Stefan-Double arbeitet. Meine Anfrage paßt nicht in seinen GesprĂ€chsleitfaden und er versucht, die Vorgaben im freien Fall der Situation anzupassen. Klappt nicht. Irgendwann bricht es aus ihm heraus: “Was wollen Sie eigentlisch?” Ist doch ganz einfach Sterkan: Ich hĂ€tte gerne die Schreiben, die ihr mir aktuell vorenthaltet und ab Donnerstag hĂ€tte ich dann gerne, dass ihr die Post fĂŒr mich aufhebt. DafĂŒr habe ich auch schon zwei Mal bezahlt. Sterkan nimmt das als Reklamation auf und sagt mir ein BestĂ€tigungsschreiben zu, ich trauere der verlorenen Lebenszeit nach und bin froh, dass er fĂŒr die Bearbeitung meines Anliegens nicht mehr zustĂ€ndig sein muß. S. o.

Aber Volksaktien ausgeben wollen.

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