Ich arbeite in einem Start-up. Das Unternehmen wächst, also brauchen wir neue Mitarbeiter/innen. Zur Zeit lese ich mich wieder durch viele viele Bewerbungen und bin doch immer wieder überrascht, welche Fertigkeiten Menschen ins Berufsleben einbringen wollen. Mein Liebling diese Woche ist offensichtlich sprachbegabt und spricht Deutsch, Englisch sowie “Latein (gr. Latinum) konversationssicher”. Mein Haßling* hingegen hält es für wichtig zu betonen, dass “in Zeiten wie diesen ein biodeutscher Bewerber wie ich ganz oben auf der Liste der Einstellungen stehen sollte”.
Ach wissen Sie, Herr Biodeutsch, wir entscheiden da lieber nach Qualifikation. Oder, wie es ein sehr geschätzter Ex-Chef von mir auszudrücken pflegte: “Nach Eichnung und Neichung.”
* Was kann ich dafür, dass die Duden-Redaktion bis dato versäumt hat, das Gegenteil für Liebling in ihren Wortschatz aufzunehmen.