Neu im Fernsehen*: Sherlock – “The Six Thatchers”

Es ist eigentlich kaum möglich, über diese 1. Folge der 4. Staffel zu schreiben ohne dabei zu spoilern, was um so verwerflicher wäre, als sie augenscheinlich als Exposition für die kommenden beiden Teile angelegt ist. Statt des einen großen Falles löst Sherlock in dieser Episode viele kleine und Cumberbatch gibt den genialen Detektiv gewohnt schnelldenkend und -sprechend, nuanciert, aspergeresk – in einem Wort brilliant. Dennoch: nur bunt und schnell und beim Reden twitternd und beim Twittern Fälle lösend und zwischendrin begriffs- und fassungslos vor der geheimnisvollen Welt zwischenmenschlicher Interaktion und Emotion zu stehen langt alleine nicht. Es steht zu hoffen, dass man als Zuschauer am Ende der Staffel wohlwollend auf diese erste Folge zurückblickt, weil die vielen (Übersprungs-)handlungsstränge zu einem wie auch immer gearteten Ende verknüpft worden sind.

Das mag klingen, als hätte ich Sherlock meine Zuneigung entzogen. Habe ich nicht. Erstens ist das Zusammenspiel des Duos Cumberbatch (Holmes)/Freeman (Watson) nach wie vor wunderbar (Ballonszene**), zweitens ist die Erweiterung auf ein Trio mit Amanda Abbington (Mrs. Watson) gut gelungen und drittens und überhaupt gibt es wieder ein paar Szenen, bei denen ich mich wegschmissen habe. Mein absoluter Liebling ist der Holmes’sche Logikdiskurs über Ursache und Wirkung**, ganz dicht gefolgt von einer Szene, in der Lestrade (Rupert Graves) und Watson über “das Baby” lästern und Holmes mitbekommt, dass es wohl eine weitere Bedeutungsebene geben muß, sich ihm aber nicht erschließt, welche***.

Die nächste Folge kommt nächsten Sonntag, ich werde zu berichten wissen und würde mich freuen, bis dahin von jemand anderem zu hören, wie er/sie die 1. Folge fand.

 

* Fernsehen steht hier für Streaming auf Amazon Prime.

** Damit habe ich nichts verraten und die, die sie schon gesehen haben, wissen, was ich meine.

*** Diese Szene spielt in einem Treppenhaus und mir ist dabei zum ersten Mal aufgefallen, wie ähnlich die Namen Sherlock und Sheldon klingen.

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