Drückerkolonne

Das TIME Magazine schreibt mir: Weil ich nun schon so viele Jahre treue Abonnentin sei, wolle man mir “appreciation” (Wertschätzung) zeigen und mich für andere Publikationen interessieren. Zum absoluten Schnäppchenpreis von nur zwei (2) Dollars für ein Jahresabo pro Zeitschrift. Dann laßt mal sehen. “Entertainment Weekly”? Nö, brauch ich nicht, mache ich selber. “Schöner / Besser / Schneller / Weiter Wohnen”? Danke, nein, mein Innerer Innenarchitekt ist nicht sehr stark ausgeprägt. “Kochen, bis die Schwarte kracht” (ca. 40 verschiedene Zeitschriften)? Nope. Dann aber doch bestimmt “Promi Klatsch und Tratsch” (nochmal mindestens ebenso viele)? Herr im Himmel, ich komme mit meinem eigenen Sozialleben kaum nach, warum sollten mich Leute interessieren, die ich nicht kenne und auch nicht kennenlernen werde? Ich brauche auch keine Fachblätter über Fliegenfischen, Guns & Amo, Audomodorschbord, Gleitschirmfliegen und XXtreme, laßt mal gut sein.

Garden and Gun
Gerade, als ich das Blättchen zerknüllen und ins Altpapier schmeißen will – was will ich machen, ich bin deutsch, ich trenne Müll – fällt mein Blick auf das allerletzte Journal im Angebot: “Garden and Gun”. Wahrscheinlich eine Fachzeitschrift, die mit Bildbeispielen und Produktempfehlungen erklärt, wie man jemanden, der unbefugt den wohlgepflegten Rasen vor dem Herrenhaus betritt (“Trespasser”), waidgerecht erlegt. Eine kurze Recherche auf der Website ergibt, daß es bei “Garden und Gun”, genau wie vermutet, um die berühmte Gastlichkeit der Südstaaten geht. Vorerst werde ich mal nur die korrekten Bonbons zur Entenjad bestellen. Süßes können die im Süden.

Die Abo-Entscheidung ist bis auf weiteres vertagt.

Add a Comment

Your email address will not be published. Required fields are marked *

5 × 3 =