Gestern Abend im Hoftheater: David Berlinghof – “Wohlfühlprogramm”

Ja, richtig, ich war da schon mal, s. https://flockblog.de/?p=50112. Und nein, Herr KĂĽnstler, es ist nicht langweilig, ein zweites Mal zuzuschauen. Erstens habe ich mir, wie versprochen, Freunde mitgebracht, die zum ersten Mal in den GenuĂź kamen und zweitens lohnt das Programm immer noch.

Der Einstieg war vielleicht ein bissele steif, aber das hat sich spätestens ab der dritten Nummer verspielt, das Publikum war wieder so sehr und gerne dabei – WohlfĂĽhlprogramm eben und die Wahrhaftigkeit, wenn Schiller und Arendt aufs Tapet kommen, berĂĽhrt immer noch.

Wenn mir die Regie das nächste Mal früher Bescheid sagt, komme ich auch gerne mit noch mehr Freunden zum dritten Mal wieder.

Gelesen: Margaret Atwood – “Murder in the Dark”

Irgendwann in nicht zu ferner Zukunft werde ich mit Atwoods Gesamtwerk aufgeschlossen haben. Inzwischen muss ich schon weit in die Vergangenheit reichen, um noch Neues zu finden, wie jetzt mit dieser Sammlung aus den frühern Achtzigern. Und dann stellt sich heraus: so neu ist das nicht. Atwoods Gedanken treiben sie schon lange um. Gewalt. Sexismus. Die Zerstörung unserer Umwelt.

Schon damals, in diesen kurzen Vignetten, die sich teilweise lesen wie glasklare Beschreibungen von Alpträumen, gelingt ihr, was sie heute, mit vielen vielen Jahren Schreiberfahrung und -routine zur Meisterschaft gebracht hat: Grauen in wenige Worte zu fassen und es dann der Lächerlichkeit preiszugeben.

Lesen!