Vorerst letzte Folge: “Poker Face”

Die eine oder der andere mögen sich erinnern, wie sehr begeistert ich vor ein paar Wochen war, als ich diese Serie mit Natasha Lyonne gerade ganz frisch entdeckt hatte, die anderen können hier nachlesen: https://flockblog.de/?p=47621. Hat sich nichts geändert. Immer noch total begeistert. Nicht alle Folgen sind gleich stark, aber alle sind sie gut bis sehr gut und auch die Auflösung in dieser nun letzten ist sauber gemacht, wiewohl sie die Tür zu einer nächsten Staffel nicht ganz zuschlägt.

Ron Perlman brilliert hier noch einmal als alter weißer Casinoboss und erlaubt sich alles, was eigentlich nicht mehr geht. Man in Black, der eine erwachsene Frau stets und konsequent nur “Kid” nennt, Riesenstetson, Schlangenledercowboystiefel, Westernbimmelgeklimmelkrawattenersatz – und er kommt damit durch. Schön ist das.

Meine allerliebste Lieblingsszene ist jedoch eine Montage. Sie zeigt Cliff Legrand (Benjamin Bratt), den Mann hinter dem großen Mann auf der Verfolgungsjagd nach Charlie. Erst ganz siegessicher und dann zunehmend degenerierend in Billigmotels mit Billigfraß vor Billigfernsehen auf immer absteigenderen Ast. Triple-Hach! Alleine dafür möchte man sich diese letzte Folge mehrfach ansehen.

Also los jetzt: Anschauen! Anschauen! Anschauen!

“And the Oskar Goes To…”

Wenn ich denke, dass ich früher immer alle Filme im Wettbewerb kannte und die Verleihsonntagnacht in einem Kino verbracht und durch jeden Oscar für Licht und Ton und sonstwas Istauchwichtiges gesessen habe, bis endlich die Darsteller drankamen, um dann unausgeschlafen in den Arbeitsmontag zu starten…

…dann denke ich mir, dass das Alter auch sein Gutes hat und es mir inzwischen vollkommen ausreicht, im Laufe der Folgewoche davon zu lesen, wer Preise bekommen hat und die Filme vielleicht irgendwann anzuschauen oder vielleicht halt auch nicht, ohne dass die Welt untergeht.

Bleibt die Erkenntnis, dass er recht hat, der Nobelpreisträger mit der Nölestimme: The Times They Are a-Changin’.