Das Christkind steht vor der Tür…

In einem Monat ist Weihnachten. Meine Kreditkartenfirma schreibt denn auch folgerichtig: “Enjoy Christmas Shopping! Feel free to skip your next payment this month.* To take advantage of this offer, simply don’t make a payment this month and resume normal payments with your next statement. If you choose to decline, just send in a payment like you would any other month. It’s that simple.”

Das Schlimme ist, bei vielen Menschen in diesem Lande funktioniert das – sie glauben tatsächlich, daß sie mehr Geld ausgeben können, weil sie eine Zahlung auslassen. Und wundern sich dann ganz fürchterlich, wenn sie im nächsten Monat doppelt so viel Kreditkartenschulden haben – und auch noch Zinsen zahlen müssen (weil sie das Kleingedruckte* nicht gelesen haben.)

*”Interest charges will accrue if you do not pay your balance in full each month.”

Deswegen machen im Januar die Schuldenkonsolidierungshaie wieder ihr dickes Nachweihnachtsgeschäft. http://bit.ly/10wWsWa – When will they ever learn?

Wochenendlektüre

Jürgen hat mir in Deutschland Paolo Bacigalupis Roman “Schiffsdiebe” zu lesen gegeben. Ich war begeistert und ich habe mich dieses Wochenende durch “Pump Six” gefressen (eine Sammlung von Kurzgeschichten); “The Drowned Cities” und “The Windup Girl” liegen auf dem Nachttisch und ich werde einfach blind ziehen, was zuerst dran kommt.

Lesen!

Und wenn dann noch Zeit übrig ist – weiterlesen:
http://whatever.scalzi.com/ (John Scalzi ist seit “Old men’s war” einer meiner Lieblingsautoren.)

Von wegen…

Wettervorhersage fürs Wochenende: “Severe Storms and Heavy Rains”

 

Wetter in echt: warm und mild, abends ein paar Schauer. Also habe ich meine Aktivitäten nach draußen verlegt, ein bißchen gegartelt, ein bißchen gelesen und ein Mittagsschläfchen auf’m Liegestuhl gehalten (mit Sonnenhut auf).

So geht November:

 

 

(Sogar Indian Summer machen wir hier selbst.)

No ned hudla!*

Das Klischee verlangt, daß in Amerika Textilreinigungsbetriebe von Chinesen geführt werden. In San Bruno ist Frau Li fürs Klischee, reine Wäsche und Änderungsschneiderei zuständig (“dry clean, laundry by the pound, and alterations”) und war letzten Samstag positiv überrascht, daß ich meine Jeans nicht am selben Tag abholen wollte, sondern ihr bis zum nächsten Wochenende  Zeit zum Flicken gegeben habe. (“We always open, day, night, and also Saturday.”)

Das hat sie honoriert: die Reparatur war nur halb so teuer wie veranschlagt, sozusagen eine “No-Rush-Fee”. Da freut man sich doch als Schwäbin gleich noch einmal extra.

* Schwäbisch: “No ned hudla, mr ka ned schnell gnuag langsam do.” – Deutsch: “Immer mit der Ruhe.”

Meine Homer-Simpson-Woche

Immer, wenn Homer Simpson von seinen Kernthemen (Bier und Essen) abgelenkt wird, kommentiert er dies mit “Boooo-ring” (“Laaaangweilig”).

Mir fällt für die zurückliegende Woche kein besserer Begriff ein: früh aufwachen und -stehen wg. Jetlag, früh zur Arbeit, viel viel viel Liegengebliebenes aufholen und länger im Büro bleiben, zu Hause schnell noch was essen und dann auf dem Sofa einschlafen. Booooring!

Was machen eigentlich die Gingrichs?

Nachdem Newt und Barbie Gingrich (links im Bild) nun nicht Präsident geworden sind, müssen sie ihren Lebensunterhalt eben irgendwie anders verdienen.

http://www.gingrichproductions.com/

Eigentlich möchte man nicht lesen, was Newt und sein Co-Autor an patriotischem Schmonzes für Erwachsene verbrechen und noch weniger, womit Callys lustiger kleiner Pilger-Elefant Ellis schon den hiesigen Nachwuchs verdummt.

Vorerst letzter Nachtrag zum U.S. Präsidentenwahlkampf 2012

Mein Briefkasten war nach meiner Rückkehr voll mit Wahlreklame und Merchandize-Katalogen.

Nachfolgend meine zwei Favoriten:

1. Die Tasse mit der offiziellen Geburtsurkunde des alten und neuen Präsidenten

2. Kondome von Planned Parenthood (Pro Familia)
Angesichts der teilweise sehr seltsamen Positionen erzkonservativer Republikaner, wie daß der weibliche Körper einen automatischen Mechanismus zur Empfängnisverhütung im Falle einer Vergewaltigung habe oder (sollte der nicht funktionieren) Vergewaltigungsopfer eine Schwangerschaft nicht abrechen dürfen sollen, weil alle Kinder gottgewollt seien, bin ich sehr erleichtert, daß das Thema legale Abtreibung nicht wieder zur Disposition steht.

Wir fahr’n, fahr’n, fahr’n…*

“Everything is bigger in Texas” titelt heute mit leicht neidischem Unterton unser Lokalblättchen. Worum geht’s? Texas hat einen neuen Highway (von Austin nach San Antonio), der ist noch so frisch und schlaglochfrei, daß die Geschwindigkeit nicht wie sonst überall auf 65 MPH begrenzt ist, sondern auf sagenhafte 85 MPH (137 km/h).

Es war irgendwie rührend: Neben “War’s schön daheim?” und “Wie geht’s deinen Eltern?” wollten meine Nachbarn unbedingt wissen, ob ich denn auch “German Autobahn” gefahren sei und ob es wahr wäre, daß dort über 100 MPH erlaubt seien. Die bestätigend, blickt man in die langen enttäuschten Gesichter von Menschen, die aussehen, als wäre ihnen auf ewig der Zutritt ins Speed-Wonderland verwehrt. Wobei interessant ist, daß sie gleichermaßen traurig sind, daß sie nicht so schnell fahren dürfen, wie ungläubig fasziniert davon, daß die Cops nichts unternehmen, weil es legal ist.

Daß mir ein funktionierendes öffentliches Nahverkehrssystem viel wichtiger wäre, habe ich lieber nicht erwähnt. (Was habe ich den MVV genossen. Zu lesen, während man von hier nach dort gefahren wird, statt Zeit fürs Selbstfahren zu verbraten.)

* (Kraftwerk gewidmet)

Holiday in Suburbia

Wir haben heute Feiertag, Veterans Day. Den können Arbeitgeber freigeben, müssen aber nicht. In San Bruno haben wir scheint’s sehr nette Arbeitgeber, denn alle Nachbarn in meiner Straße, und zwar wirklich ausnahmslos alle, nehmen ihren freien Tag zum Anlaß, noch vor 8:00 Uhr morgens laute Motorgeräte zu betreiben. Bisher identifiziert: 1 Häcksler, 2 Motorsägen, 2 Laubbläser, 1 Rasenmäher und irgendeine andere Maschine, die dringend geölt werden müßte.

Wenn ich nicht wg. Jetlags eh um 6:00 hellwach gewesen wäre – Mann, was hätte ich mich geärgert.