Danke!

Andere Menschen mögen sich den Hals mit einem Schal wärmen. Ich hingegen trage mit wachsender Begeisterung ein von Uli M.-M. handgestricktes Möbiusband und freue mich jeden Tag daran!

Endlich wieder was gebannt

Wer in der San Franziskaner Stadtverwaltung was werden will, der muß ein rechter Banner sein. Und viel Phantasie haben. Irgendwas muß sich doch außer Plastiktüten und Gänseleberpastete noch verbieten lassen?

Was bloß? Genau. Nackte! Gut gemacht, Herr Wiener! (Daß der arme Mann diesen Namen trägt, macht es nicht besser; “wiener” ist hierzulande eine volkstümliche Bezeichnung für Penis.) Herr Wiener hat mit einer 6:5-Mehrheit im Magistrat durchgesetzt, daß seit letzter Woche Nacktsein (also das Zeigen von Genitalien) im öffentlichen Raum inklusive öffentlichem Nahverkehr verboten ist. Außer, wenn Gay Pride (LGBT = lesbisch, schwul, bi, transsexuell, -gender) ist. Oder Folsom Street Fair (Fetisch). Dann ist es erlaubt. Aber nur im Stehen. Unbekleidet sitzen geht nur, wenn der Nackerte ein Handtuch zwischen seinen nackten Arsch und die besetzte Fläche bringt.

Arthur Dent hat ja so recht: “[one must always know] where one’s towel is”.

Füllosoffi

Homer: “I am in an abusive relationship with life. It keeps beating the hell out of me and I’m too cowardly to leave it. *sigh* Maybe I can drink myself to death.”

Moe: “Yeah, well, you can’t. Ýour tolerance is too high.”

Homer Simpson (The Simpsons S24E06 – A Tree Grows in Springfield)

Der Countdown läuft – noch 29 Tage bis C-Day*

Viele Amerikaner haben, wie die Tradition es gebietet, den Sonntag des Thanksgiving-Wochenendes dazu genutzt, die angefaulten Kürbisse wegzuschmeißen und die Halloween-Styropor-Grabsteine einzumotten (oder umgekehrt, man weiß es nicht so genau) und ihre Häuser und Vorgärten weihnachtlich dekoriert. Mit Blink, Glitzer und Leucht, Zuckerstangen, Schneemännern, Jesusmariaundjoseph incl. Hirten, Ochs, Esel, Pudel  und Lichterketten, Lichterketten und Lichterketten sowie Lichterketten. Und prompt war es heute früh saukalt (47F = 8°C) mit “Dense Fog Advisory” (die Hand vor Augen konnte man gerade noch sehen, mehr aber auch nicht). Das ist das, was dem Winter hier noch am nächsten kommt (außer Dauerregen).

Fallsüchtige sollten in den nächsten Wochen von einem Aufenthalt in bewohnten Gegenden absehen. “1 Lichtlein brennt”? Von wegen…

 

* Hübsch, wie Wolfram Alpha da “assumed”: http://bit.ly/mbrtBf

Lesen: “The Girl Who Circumnavigated Fairyland in a Ship of Her Own Making”

Wo gerade alle für alles danken: ich bedanke mich für die vier Sonnentage und die viele Zeit zum Lesen.

Catherynne M. Valente ist die Autorin einer sehr gelungenen Coming-of-Age-Geschichte im viktorianischen Gewand und einem jeden sehr anempfohlen. Ich freue mich schon auf das kommende Wochenende und Teil 2: “The Girl Who Fell Beneath Fairyland and Led the Revels There”.

Solange der Vorrat reicht

“Scha-atz, frisches Erdbeben war aus…” – “Macht nix, wir haben noch was eingemacht.”

Aus der Reihe “Schwachsinn, heute wieder frisch.”

Es geht schon wieder los!***

Als Europäer hat man hierzulande für die Thanksgivingfeiertage einen anderen Zeitplan als Eingeborene (ganz schlimm: http://bit.ly/VXHrrg), nämlich:

Mittwochabend: NICHT in endlosen Staus auf der Autobahn stehen oder in langen Schlangen am Flughafen, um deutlich verspätete und überbuchte Flieger zu besteigen, sondern stattdessen nett beim Chinesen zu Abend zu essen und von den Riesenportionen die Hälfte für eine weitere Mahlzeit zu Hause einpacken lassen.

Donnerstag: NICHT im Familienkreis der Truthahnvöllerei* frönen und sich anschließend bis aufs Blut zu streiten, sondern ausschlafen und anschließend in Moss Beach zwischen den Tide Pools rumhüpfen (Seesterne satt!, Photos später), sich ganz kurz zu wundern, daß außer Toni und mir fast ausschließlich Asiaten am Strand sind, draufzukommen, daß die mit Thanksgiving auch nichts am Hut haben und auf dem Heimweg im Autoradio Arlo Guthries “Alice’s Restaurant Massacree” vorspielen lassen (25 min. lang). Ganz kurz noch einmal der Kollegin zu gedenken, die, als man ihre Frage “What fun plans** do you have for Thanksgiving?” mit “None. Thanksgiving doesn’t mean anything to me.” beantwortet, Geräusche und einen Gesichtsausdruck produziert, die sich als eine interessante Paarung von Mitleid und Neid interpretieren lassen.

(Falls wer noch Fragen hat, hier eine kurze Darbietung zur Geschichte des Feiertags: http://bit.ly/Tnc3o0, gefunden von Toni. Danke.)

Freitag: NICHT in überfüllten Kaufhäusern seit Mitternacht (spätestens im Morgengrauen und schlimmstenfalls schon seit Tagen davor campierend) mit anderen um unglaubliche Schnäppchen zu prügeln – dem Dilemma ausgesetzt, daß Walmartmitarbeiter immer noch keine Gewerkschaft und somit ihr Thanksgiving damit verbracht haben, die Regale für kaufwillige Kunden aufzufüllen und dann ab Donnerstagabend und das Zeug rund um die Uhr zu verkaufen, sondern im Garten in der Sonne liegend zu lesen und nichts nichts nichts anderes zu brauchen …

Samstag: DOCH flugs zu Walgreens, wo es in einem “Three Day Sale” 3 Packungen Waschmittel zum Preis von einer gibt (dafür bin ich doch zu sehr Schwäbin) und bei dem kurzen Aufenthalt im Laden die Augen der Gefährdungsgrenze zur Rot-Grün-Überflutung auszusetzen und die armen Ohren von “I’ll be home for Christmas” sowie “Rudolph, the rednosed reindeer” vollgemüllt zu bekommen. (Beim Mexikaner wars dann “Feliz navidad”, was es aber auch nicht besser macht.)

Sonntag: Noch ein freier Tag vor mir und das schöne Wetter soll halten.

 

* In den letzten Wochen wurden die “Chefs” (Meisterköche) der Nation in Radiointerviews befragt, wie man denn vermeiden könne, daß der Truthahn trocken werde. Den Vogel abgeschossen hat dazu ein vegan lebender Kollege mit seiner (sehr trockenen) Empfehlung: “Don’t grill the dam’ bird. Have broccoli instead.”

** In Amerika kann man nicht einfach “irgendwas” vorhaben. Es muß schon ein “Spaß-Plan” sein.

*** Nachdem ich mich nun so erfolgreich vor Thanksgiving gedrückt habe, gilt es jetzt, die Vorweihnachtszeit zu überstehen. Erster Auftrag an die Evolution: bitte bitte Ohrenklappen!

Vom Stapel gezogen…

habe ich Paolo Bacigalupis zweiten Jugendroman, “The Drowned Cities”, laut Klappentext a “Thrilling Companion” zu “Ship Breaker” (in Deutschland schon erschienen unter dem Titel “Schiffsdiebe”). Und wieder auf einen Sitz weggelesen, wie eine Zukunft ohne fossile Reserven und mit der entsprechenden Neuordnung politischer Machtverhältnsse aussehen und zu welcher Größe Menschen in Ausnahmesituationen wachsen können.

Unter Einsatz von Sonnenenergie übrigens, im Garten, weil es gut über 20°C warm und windstill war. So geht November!