Im Berufsleben kann man sich nicht aussuchen, mit wem man Umgang pflegt. Ich zum Besipiel habe in letzter häufiger mit einem Fundamentalisten zu tun. Das ist nicht gerade einfach, denn ich neige nicht zum Fundamentalismus, ich hatte noch nicht einmal als Teenager irgendwelche Starschnitte an den Wänden hängen. Und ich predige nicht umsonst seit Jahrzehnten meine Überzeugung, daß auf Monotheismus basierender religiöser Fanatismus mehr Unheil über die Menschheit gebracht hat als Fluten und Feuer sowie Pest, Pocken und simple Gier zusammen.
Manchmal macht dieser Geschäftskontakt Smalltalk mit mir, und so habe ich erfahren, daß er und seine Familie das Labor Day Weekend mit “Labor for the Lord” verbringen werden. Ich bin ja auch mal Kind gewesen und soweit ich mich erinnere, hätte Kirche neu streichen nicht mal ganz unten auf meiner Prioritätsliste für einen schulfreien Tag gestanden. Das, so werde ich belehrt, sei ja bei seinen Buben ganz anders. Die nämlich erziehe er nach den Prinzipien des Ratgebers “Raising a Modern-Day Knight” zum Fundamentalistennachwuchs, vulgo: “freudvollen Dienen in der Gemeinde”.
Worum gehts? “What does it mean to be a man? Moreover, how do you as a father instill that reality in your son? Inside this book, you’ll find solid advice to help you courageously lead your son into a biblical masculinity that will impact others. Complete with ceremony ideas to celebrate accomplishments and ingrain them in the mind of a knight-in-training, this resource is as insightful as it is practical in raising a boy to be a chivalrous, godly man.”
Was darf man sich unter biblischer Maskulinität vorstellen? Brudermord nach Kain? Verlaufen wie Moses? Tricksen wie David? Man weiß es nicht und will es auch nicht wissen. Die Bergpredigt scheint nicht zum Ausbildungsprogramm zu gehören – bei den “Zeremonien” für den Ritter-Azubi wird nämlich im Wesentlichen der Umgang mit Schußwaffen trainiert: http://bit.ly/14eEtc0. Is klar, man weiß schließlich nie, wann der nächste Kreuzzug ansteht.
Monotheismus ist ein Übel!