“Jeff, long time no see! Warst du verreist?”
Der Einfachheit halber habe ich seinen Monolog ins Deutsche übertragen:
Ich? Klar war ich weg, war doch Ende September! Ich und meine drei besten Kumpels aus dem College fliegen alle drei Jahre nach München, zum Bierfest. Freitags nach der Arbeit in den Flieger, samstagabends ankommen, im Hotel schnell duschen und dann ins Bierzelt. Der erste Rausch ist immer so schön billig, ya know, the Jetlag. Die nächsten Tage gilt “All I wanna do is drink beer for breakfast”* und als Mittag- und Abendessen sowie selbstverständlich als vollwertiger Ersatz für jede Zwischenmahlzeit. I guess I was shit-faced (sturzbesoffen) all the time – but never beer-faced, because I turned the boot.** Und ich hab auch nie auf den American Hills*** gekotzt wie früher immer, da siehst du mal, daß ich echt Fortschritte beim “well-organized drinking” gemacht habe. Aber weißt du, Sabine, was das Hirn noch schneller dreht als Bier? Du glaubst es nicht, aber wenn eine bayerische Bierband American Songs mit deutschen Texten humptataht – that stuff drives you nuts.
Noch zwei, drei Frühstücksbier später waren sie auch schon wieder auf dem Heimflug, donnerstag war wieder Antreten im Betrieb. Allerdings nicht ohne eine ganz große “epiphany” (Erleuchtung) in der europäischen Kulinarik erlebt zu haben. Den “Kotteroun”. Ich habe drei Mal nachgefragt und beim vierten Mal hat er’s einfach beschrieben: Rotwein, in Halbgallonen-Flaschen (2 Liter). Kotteroun**** halt.
Weiters hat er von München und Umgebung nicht gesehen. Im Disney-King-Castle waren sie doch schon bei ihrem ersten Besuch und für mehr ist wirklich keine Zeit geblieben. Sie hatten schließlich Bier zu trinken und sich durch sämtlich “Brats-“Standerl auf der Wiesn zu fressen.
Schlußfolgerung: Diese ganze Drecks-Hangover-Filmreihe ist eine Doku!
* Das ist aktuell sein Weck- und Klingelton: http://www.youtube.com/watch?v=iBrFKPEPxiI
** “Turn the boot” ist nicht, wie ich ursprünglich irrtümlich angenommen hatte, ein Idiom. Jeff hats mir erklärt: Amerikaner sind der festen Überzeugung, daß Deutsche Bier aus Stiefeln trinken (und ich kann nur annehmen, daß Etablissements, die von amerikanischen Touristen frequentiert werden, diese “typisch deutsche” Sitte zum Zwecke der Umsatzförderung bedienen). Der Trick besteht darin, die Stiefelspitze während des Trinkens nach unten zu drehen, dann kommt Luft rein und das Bier landet weiter im Schlund des Trinkers und nicht auf Gesicht und Trachtenkleidung.
Man lernt ja nie aus.
*** Ich nehme an, das ist der Grashügel auf der westlichen Seite?
**** Côtes du Rhône, für die, die’s immer noch nicht erraten haben.