Keine Ahnung, warum ich das letzten Sommer verpasst habe. Ich bin den Empfehlern zu Dank verpflichtet – ich habe schon lange keinen solchermaßen intensiven Film mehr gesehen.
Rauhes Land, rauhe Menschen, rauhe Codizes; die Geschichte saugt einen förmlich ein (ich bin mehrfach mit geballten Fäusten und angehaltenem Atem vor dem Bildschirm gesessen). Die Gewalt in Winter’s Bone ist omnipräsent. Lakonisch und alltäglich, “The Law” gegen alle, Natur und Klima auch, Männer gegen Frauen (“I said shut up once already, with my mouth.”) und schmerzt schon beim bloßen Hinsehen. (Es geht also auch ohne dass jemand genüßlich eben herausgerissene Augen in die Auslegeware matscht oder mal schnell eine Großstadt abfackelt.)
Drehort sind die Ozark Mountains in Missouri, die Besetzung ist meisterhaft gelungen, Regie und Buch auch (und wenn man ein bißchen recherchiert, dann erfährt man, dass der Film 2010 “winner of the 2010 Sundance Grand Jury Prize” war und viele andere Preise und Nominierungen bis hin zum Oscar bekommen hat).
Wie gesagt, keine Ahnung, warum ich diesen Film letzten Sommer verpasst habe. Ich kann’s aber nur immer wieder sagen:
Anschauen. Anschauen. Anschauen!