Send in the Clowns

Der Cirque du Soleil gastiert mit seiner aktuellen Produktion Quidam zur Zeit im Cow Palace*, einer Art Mehrzweckhalle für Events aller Art von “Crossroads of the West Gun Show” und “Grand National Rodeo” über die “Jehova’s Witness Convention” bis zur “Medical Marijuana Show”. (Früher sind hier mal Holsteiner Kühe, JFK, Billy Graham, die Stones, die Who, die Dead und die Doors aufgetreten…)

Die Artisten sind großartig! Mein Favorit war die Eröffnungsnummer, ein Künstler mit Rhönrad (aka “German Wheel”, http://bit.ly/f25wJZ – hier im Video gegen Ende). Die Rahmenhandlung (vernachlässigtes Kind findet Ausweg und Trost aus seiner Misere in einer parallelen Scheinwelt) ist seit Lewis Carroll oder spätestens Michael Ende nicht mehr ganz taufrisch.

Die Inszenierung ist ein bißchen anstrengend: Jahrmarkt der Phantasie trifft André Heller auf Tollwood. Die Kostümbildner hatten offensichtlich Weisung, sich vom Kinderfasching in Bullerbü inspirieren zu lassen; vorgegebene Farben können nur die KARE-Landhausmöbel-Antik-Schattierungen gewesen sein, die mit dem original selbstgebatikten, gewirkten oder gefilzten Effekt. Das muss man mögen. Auch, dass in den Zwischennummern und Umbaupausen immer sehr sehr ausgelassen und fröhlich herumgehüpft wird und zwar zu einer Live-Musik, die klingt, als hätten André Rieu und die Gipsy Kings zu einer von beiden Seiten ungeliebten Allianz zusammengefunden.

Wie gesagt: Hut ab vor den Artisten. Tolle Leistung! Das Drumherum hätte ich nicht gebraucht, mechat auch kein Zigeiner sein. Faria, faria ho!

* Zur Geschichte des Cow Palace lese man hier: http://bit.ly/d9CLJ0

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