Nummern und Namen

Vietnamesen sind bei der Namensgebung ihrer Kinder recht phantasielos. Das erste (wenn es ein Sohn ist, sind die Chancen größer) bekommt meist noch einen Vornamen, die anderen nur noch Nummern. Dasselbe gilt für phantastische Grotten in unglaublichen Berglandschaften, Straßen (sehr verwirrend, wenn es die Ho Chi Minh Straßen Nummer eins, zwei und drei in der gleichen Stadt gibt…) sowie Hotels (was den Taxifahrern erfreuliche Zusatzeinkünfte beschert).

Am meisten aufgefallen ist es mir beim Kampftrinken: ein Trupp vietnamesischer Männer läßt sich an den Trinktisch grundsätzlich eine ganze Kiste Bier servieren. Da die vielen Flaschen bei diesen Temperaturen natürlich nicht kühl bleiben können, gibt es eigens sehr filigrane Damen in knappen Brauereikostümchen (Miss Saigon läßt grüßen, mein Liebling war immer die blau-goldene Tiger-Lilly), die den Herren aus großen Eimern jeweils fast glasgroße Klumpen Eis in den Krug fallen lassen und dabei reichlich Dekollete zeigen.

Beim Zutrinken wird angezählt: “Mot-Hai-Ba!” Dann folgt ein unisones “YOOOO” und die Gläser werden auf ex geleert. Und kurz darauf schleppt eine von den Tiger-Lillies unter großem Gejohle die nächste Kiste an.

Damit lange getrunken werden kann, heißt eine der Biersorten 333 (sprich “BaBaBa” – das läßt sich auch im Zustand größerer Trunkenheit noch deutlich lallen) und man raucht dazu 555 (sprich “NamNamNam” – auch das läßt sich noch artikulieren, wenn man eigentlich nicht mehr sprechen kann).

Glückliches Asien.

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