Die “Federal Communications Commission” (kurz F.C.C.) ist hierzulande dafür zuständig, dass Radio und Fernsehen zur prime time (6 Uhr früh bis 10 Uhr abends – “times when children are likely to be watching”) frei von Schmutz und Schund ist, d. h. in der Hauptsache von “schmutzigen” Wörtern und nackter Haut. Gewalt ist okay. (“Seven dirty words”: http://www.youtube.com/watch?v=3_Nrp7cj_tM.) Gilt im übrigen nur, wenn via UKW übertragen wird und nicht, wenn es sich um Satellitenradio/-fernsehen handelt, da darf jeder machen, was er will, für den Orbit ist die F.C.C. nicht zuständig.
Ihre Richtlinien hierzu waren allerdings so schwammig formuliert, dass fast alle Sender (inklusive so sauberer Anstalten wie FOX) permanent Gefahr liefen, wegen eines fehlenden Pfeiftons eine “F.C.C. Complaint” zu bekommen und teuer dafür bezahlen zu müssen. (Bonos Begeisterungsausbruch bei der Golden Globe Verleihung “This is really, really, fucking brilliant” kostete zB $350.000.) Deshalb gingen die Sender gemeinsam vor Gericht. Gestern fiel die Entscheidung, dass die aktuelle F.C.C. “policy on indecency” wegen ihrer vagen Formulierungen gegen das First Amendment, also das Recht auf freie Meinungsäußerung verstößt. Der F.C.C. steht nun nur noch die Möglichkeit offen, beim Obersten Gerichtshof Berufung einzulegen. Fachleute erwarten allerdings, dass sie damit nicht durchkommen, sondern ihren Verstoßkatalog präzisieren müssen.
Ich sehe das so, dass bis auf weiteres ordentlich geflucht werden darf. Ohne Piepston und im Zweifelsfall sogar nackt. Vielleicht ist jetzt eine gute Zeit, einen Fernseher zu kaufen.
how can someone ban the most versatile word of the English language from TV or radio? say it loudly and proudly!!! 🙂