Die Serie spielt im Derry (“…or Londonderry, depending on your persuasion, a troubled little corner in the northwest of Ireland”, wie die Heldin in ihrem Tagebuch schreibt) der beginnenden Neunziger, kurz vor dem Ende der seit 30 Jahre anhaltenden “Troubles”* in Nord-Irland und erzählt vom Alltag einer Gruppe von Teenager-Mädchen. Autorin und Show-Runnerin Lisa McGee hat eine teils autobiographisch basierte, zum BrĂĽllen komische, ideal besetzte Sitcom vor einem ernsten politischen Hintergrund geschaffen, die immer (!) genau den richtigen Ton trifft. Hut ab!
Ganz besonders die letzte, quasi Bonus-Folge, die den Weg zum Frieden (?) und zur entscheidenden Black-Friday-Abstimmung nachzeichnet, ist eine Sternstunde des Fernsehens.
Anschauen! Anschauen! Anschauen!
* Zeitgeschichte ist ja das, was passiert, während man selber mit dem eigenen Leben zu tun hat. Für mich war der Nord-Irland-Konflikt immer irgendwie präsent, ich bin damit aufgewachsen. Ich hätte aber niemals aus dem Stand sagen können, um was es genau ging. Zeitgeschichte eben. Inzwischen habe ich mich informiert und muss noch einmal den Hut vor McGees Leistung ziehen, Bomben und Pubertät so gekonnt zu verknüpfen.