Noch in der Mediathek*: “Die Wannseekonferenz”

Der Mephisto vom Montag, Philipp Hochmair, gibt in diesem Dokumentarspielfilm des Regisseurs Matti Geschonneck den Leiter des Reichssicherheitshauptamts Reinhard Heydrich, der im Januar 1942 vierzehn weitere Granden aus Partei und Ministerien zur Besprechung der “Endlösung der Judenfrage” sowie zum zweiten FrĂĽhstĂĽck mit Schnittchen und Cognac einlädt.

Das Drehbuch dieses düsteren Kammerspiels (Magnus Vattrodt, Paul Mommertz) basiert auf dem letzten verbleibenden Exemplar des Protokolls der Wannseekonferenz und bleibt nah am Wortlaut der Diskussion, in denen nicht einmal das Wort Massenmord oder Erschießung oder Vergasung fällt. Wenn überhaupt, macht man sich Sorgen um die Befindlichkeit der Mörder (junge deutsche Männer, die mit deutschen Frauen deutsche Kinder zeugen werden) und verfällt in kleinliches Gerangel um Zuständigkeiten und Bürokratie.

Fragte man mich, wĂĽrde ich dieses hochkarätig besetzte Meisterwerk im Schulunterricht einsetzen und parallel dazu Victor Klemperers “LTI – Lingua Tertii Imperii, Sprache des Dritten Reiches” lesen lassen. Bis das geschieht, kann ich nur aus vollstem Herzen empfehlen: Anschauen! Anschauen! Anschauen!

* https://www.zdf.de/filme/die-wannseekonferenz-movie-100#autoplay=true

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